Projekt „Eigenes Feld“: Biogemüse vom eigenen Acker

Willicher können mit Hilfe von Uta Mosecker ihr eigenes Gemüsefeld mieten und anbauen. Im Mai beginnt die Saison.

Projekt „Eigenes Feld“: Biogemüse vom eigenen Acker
Foto: Lübke, Kurt (kul)

Willich. Aus der Region soll es kommen, natürlich umweltfreundlich angebaut, pestizidfrei und auf alle Fälle frisch sein. Beim Kauf von Gemüse achten wir vor allem darauf. Ob die Möhre dann wirklich umweltfreundlich angebaut oder die Tomate ohne Pestizide gezüchtet wurde? Ganz sicher können wir uns nicht sein. Uta Mosecker hat deshalb das Projekt „Eigenes Feld“ ins Leben gerufen. „Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, ihr Gemüse selbst anzubauen“, sagt sie. Auch Willicher können nun zu Biobauern werden und ein knapp 46 Quadratmeter großes Feld am Bertzweg mieten.

Projekt „Eigenes Feld“: Biogemüse vom eigenen Acker
Foto: privat

„Die Leute kommen aus den unterschiedlichsten Gründen zu uns“, sagt Mosecker. Manchen sei es wichtig, den Kindern zu zeigen, wo das Essen herkommt. Andere wollen sichergehen, dass ihr Gemüse ohne Pestizide und Kunstdünger gezüchtet wurde. Familien mit Kindern, Rentner und sogar Studenten haben sich in den vergangenen Wochen ein Feld gesichert. Neben dem Feld in Willich hat Mosecker vier weitere in Geilenkirchen, Haan, Meerbusch und Zülpich gepachtet. „Willich ist eins meiner besten Felder“, erzählt sie. „Das bekomme ich wahrscheinlich voll vermietet.“ Lediglich in Zülpich laufe es derzeit noch etwas schleppend.

Nachdem das Team von „Eigenes Feld“ das gemietete Feld bestellt hat, kümmern sich fortan die Mieter um ihren „Hof“, ehe sie garantiert pestizidfreies und umweltfreundliches Gemüse ernten.

In der letzten Zeit hat sich Uta Mosecker zahlreiche Gegenden im Rheinland angesehen. Wichtig war ihr, dass die Felder nahe an Städten sind, um besonders viele Menschen zu erreichen. Wenn ihr ein Feld gefallen hat, ist sie zu den Besitzern gegangen, meist Bauern, und hat denen ihr Konzept vorgestellt. „Die Bauern sind sehr offen, weil die Flächen in der Regel für sie unwirtschaftlich sind“, sagt die 52-jährige Unternehmerin. Für die rechne sich erst ein Feld ab 2500 Quadratmetern. „Größer als 1000 sind meine Felder aber nie“, sagt Mosecker.

Außerdem profitiere auch der Bauer von der Nutzung, da die Böden durch den Anbau qualitativ besser würden. „Es wird ja nur biologisch angebaut“, betont Mosecker. Sie selbst ist seit sechs Jahren Vegetarierin und hatte damals in ihrem Wohnort in Stolberg große Schwierigkeiten, an Biogemüse zu kommen. Sie legte ihr eigenes Feld an und war begeistert. Warum soll ich das Prinzip nicht für mehr Leute anbieten?, fragte sie sich. Das Projekt nahm Konturen an.

Mit Hilfe ihres Geschäftspartners Knut Kallenberg, der gleichzeitig Gartenbaumeister ist, baute sie das Unternehmen auf. Derzeit ist sie an fünf Tagen der Woche auf einem ihrer fünf Felder. „Wenn die Leute die Idee gut annehmen, kann ich im nächsten Jahr die Felder vergrößern“, sagt Mosecker.

Derzeit laufen der Verkauf sowie die Vorbereitungen für die Saat. Die offizielle Eröffnung ist im Mai: Dann können die frischen Gemüsebauern ihre Felder von den der Nachbarn abgrenzen und ihre Schilder platzieren.

„Wir wollen Mitte April säen. Und nach drei bis vier Wochen könnten die Mieter vielleicht schon ihren ersten Salat ernten“, sagt die Gründerin. Dann beginnt das Leben als Hobby-Biogärtner direkt mit einem Erfolgserlebnis.

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