Protest ernst nehmen

Detlef Nicola tat gut daran, angesichts von fast 500 De-monstranten schon vor der Rede seines Schlossgeister-Präsidenten klar zu stellen: „Wir wollen keine Hetzjagd gegen die Klägerin. Das lassen wir nicht zu!

“ Moderat blieben Jürgen Leipertz’ Worte nämlich nicht. Er bündelte Wut und Unverständnis vieler Neersener in pointierten, manchmal auch polemischen Formulierungen, wurde immer wieder von Applaus unterbrochen, wenn er gegen Klägerin und Stadtverwaltung austeilte. Die Demonstranten einte das Ziel: Sie wollen den Wahlefelsaal als Versammlungsstätte retten.

Vereine und Bürger, auch aus den anderen Stadtteilen, haben Position bezogen — klar, deutlich und friedlich. Und sie wollen es weiter tun. Die Demonstration am Freitagabend war beeindruckend. Aber: Viel mehr Polemik verträgt dieser Protest auf der Straße nicht.

Die Stadtverwaltung, die offiziell keinen Vertreter zur Demo entsandte, muss die Wut der Neersener ernst nehmen und alle Chancen auf eine Einigung im Fall Wahlefeldsaal und für eine Übergangslösung für die Vereine nutzen. Die Unzufriedenheit der Bürger mit der Verwaltung wächst mit jedem Tag.

kerstin.reemen@ westdeutsche-zeitung.de

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