Schlecker: Unsicherheit ist riesengroß

Nach der Insolvenz stehen Mitarbeiter der Schlecker-Filialen „unter Schock“.

Willich/Tönisvorst. Die Nachricht platzte vergangene Woche wie eine Bombe: Schlecker ist insolvent. Ausgerechnet die Laden-Kette, die nun wirklich in jedem Ort (Eigenwerbung: „For you — vor Ort“) zu finden ist. 30 000 Mitarbeiter bundesweit wissen nicht, wie es weitergehen soll, die Firmenzentrale hat sich noch nicht wirklich geäußert. Wie sieht die Situation in den einzelnen Geschäften aus? Was sagen die Mitarbeiter? Die WZ hörte sich um.

„Wir standen natürlich unter Schock, als wir von der Insolvenz hörten“, sagt eine Beschäftigte in der St. Töniser Filiale. Und dieser halte nach wie vor an. Einzelheiten sollten den Angestellten noch mitgeteilt werden. Das Geschäft an der Hochstraße war erst vor knapp drei Jahren erheblich erweitert worden — wie auch eine ganze Reihe in anderen Orten. Die Drogeriekette setzte in diesen Läden auf ein großzügiges, helles Einkaufs-Ambiente.

Im benachbarten Vorst ist die Verunsicherung in dem Geschäft an der Kuhstraße ebenfalls deutlich zu spüren. „Wir sind noch da und geben unser Bestes“, sagt eine Beschäftigte. Hier laufe alles wie gehabt, die Lieferungen kämen an. Was fürs Personal bedeutet: Zunächst mal weitermachen wie bisher. „Was soll man auch tun?“, fragt eine andere Angestellte.

Auf eine Material-Lieferung wartet das Personal in Anrath. Auch hier weiß niemand, ob die Filiale Auf dem Sand auf Dauer offen bleibt. Eine Info hat’s allerdings schon gegeben: Dass die Schlecker-Beschäftigten drei Monate lang sogenanntes Insolvenzgeld bekommen. Das beziehen sie über die Agentur für Arbeit.

Auswirkungen der Krise sind in der Willicher Schlecker-Filiale an der Bahnstraße zu spüren. Seit dieser Woche werden keine Waren mehr geliefert. „Natürlich hoffen wir, dass nächste Woche noch was kommt“, sagt eine Mitarbeiterin. Ihre Angst um die Existenz des Drogeriemarktes, ist ihr deutlich anzumerken: „Wir wissen nicht, wie es weitergeht.“ Derzeit sind die Regale noch gut gefüllt, wie lange dieser Zustand aber anhalte, werde sich zeigen.

Keine Gewissheit, ob eine Schließung bevorsteht, haben auch die Mitarbeiter des Schlecker-Marktes in Schiefbahn an der Hochstraße. Man habe keinerlei Informationen, heißt es.

Auch in Neersen herrscht Ungewissheit über die Zukunft. „Wir wissen auch nicht mehr als das, was in der Zeitung steht“, sagt eine Mitarbeiterin der Filiale an der Hauptstraße. Die Arbeit gehe weiter, jedoch mit der Ungewissheit, ob und wie lange in den Filialen noch die Ladentüren aufgeschlossen werden. Für die Mitarbeiter sind es schwierige Tage, die anstehen.

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