Schul-Zukunft macht viel Arbeit

Willich wartet auf die Freigabe der zweiten Gesamtschule, Tönisvorst bereitet den Antrag für die Sekundarschule vor.

Willich/Tönisvorst. Die zweite Gesamtschule der Stadt Willich steht kurz davor, an den Start zu gehen. Zwar hat die Bezirksregierung noch keine Freigabe erteilt, will heißen: Es liegt noch keine Genehmigung fürs Anmeldeverfahren im Februar vor. „Aber es sieht gar nicht schlecht aus“, sagt Brigitte Schwerdtfeger, Schuldezernentin der Stadt Willich.

Noch vor Weihnachten hatte die Willicher Schulverwaltung den Antrag zur Errichtung der neuen Schule an die Bezirksregierung in Düsseldorf geschickt. Bereits Ende Januar soll es eine Infoveranstaltung für die Eltern geben. Details dazu sind in der Planung. Im Februar ist dann das gemeinsame Anmeldeverfahren für beide Willicher Gesamtschule vorgesehen. „An einem neutralen Ort“, sagt dazu Brigitte Schwerdtfeger. Im Gespräch ist etwa das Technische Rathaus in Neersen.

Wer wird die Schulen dort vertreten? Bei der Robert-Schuman-Europaschule ist es Ute Will-Nieding, die vom Schulausschuss kurz vor Weihnachten in nichtöffentlicher Sitzung zur Nachfolgerin von Ulrich Graf gewählt worden war. Graf ist mittlerweile Dezernent bei der Bezirksregierung. Letztere wird für die zweite Gesamtschule einen provisorischen Schulleiter „ausleihen“, der dann zur Anmeldung zur Verfügung steht.

Viele offene Fragen werden erst mit dem Genehmigungsbescheid geklärt. So wird es an den Gesamtschulen eine oder mehrere integrative Gruppen geben. „Das hängt von den Anmeldungen ab“, sagt Schwerdtfeger. Auch die Frage, an welcher Schule es die Gruppe(n) geben wird, bleibt bis dahin offen.

Die fünfzügig und im Ganztagsbetrieb geplante Gesamtschule soll laut Ratsbeschluss ihren Hauptsitz im bisherigen Realschulgebäude in Schiefbahn bekommen, die Johannesschule in Anrath dient als Dependance. „Ab der wievielten Klasse wir teilen, ist auch noch offen. Der Schnitt muss nicht unbedingt nach der Mittelstufe erfolgen“, erläutert die Dezernentin.

Wenn die Genehmigungen vorliegen, können sich auch die Lehrer für die neue Schule bewerben. „Sie entwickeln dann mit dem Leiter das Schulprofil“, sagt Schwerdtfeger. Denkbar seien zum Beispiel Bewerbungen aus dem Kollegium der Johannesschule, wo es bisher auch schon integrativen Unterricht gab. Sind alle Formalien erfüllt, geht die „Städtische Gesamtschule II“, wie sie bislang heißt, nach den Sommerferien ins Rennen.

Tönisvorst hat vor dem Start der Sekundarschule, die ab dem Schuljahr 2013/14 Zug um Zug die Hauptschule Kirchenfeld und die Realschule Leonardo-da-Vinci ablösen wird, länger Zeit. Die Verwaltung steckt aber schon mitten in den Vorbereitungen, denn der notwendige Antrag an die Bezirksregierung soll zu Beginn der Sommerferien komplett vorliegen. Spätestens im Frühherbst muss er nämlich raus.

„Wir bereiten gerade die Elternbefragung für Mitte Februar vor. Sie ist ein wesentlicher Baustein des Prozesses, denn ohne eine ausreichende Resonanz gäbe es keine Sekundarschule. Ich habe aber den Eindruck aus vielen Gesprächen, dass die Sekundarschule auf großes Interesse bei den Eltern stößt“, sagte Bürgermeister Thomas Goßen am Dienstag auf WZ-Nachfrage. „Das Land hat ein Fragebogenmuster zur Verfügung gestellt. Wir werden im Schulausschuss am 8. Februar abstimmen, ob die Eltern der jetzigen Zweit- und Drittklässler einzeln angeschrieben oder über die Schulen informiert werden.“

Am 23. Januar findet der erste, extern moderierte Workshop für Lehrer statt, die von den Tönisvorster Schulen als Multiplikatoren entsandt werden. In weiteren Runden sollen auch Eltern über das pädagogische Konzept der Sekundarschule mitentscheiden können.

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