Stadtgeflüster: „Burger-Pfad“ und ein warmer Schal für die Laterne

Heute geht’s an dieser Stelle ums Essen, um Karneval, Kommunikation und den Winter.

Willich/Tönisvorst. Vor einigen Wochen spöttelte der Tönisvorster Bürgermeister Thomas Goßen darüber, dass man die Mensa im Schulzentrum eigentlich auch durch Verträge mit McDonald’s und Burger King ersetzen könne. Die Abstimmung mit den Füßen findet Tag für Tag aber schon längst statt: Seit der Eröffnung der McDonald’s-Filiale gibt es einen regelrechten „Burger-Pfad“ vom Corneliusfeld aus dorthin. Und wie der Abfall am Wegesrand verrät, wird besagter Pfad auch oft genutzt.

Bleiben wir beim Thema Essen: „Ivan“, Inhaber des Vorster Grills an der Kuhstraße, hat für seine Kunden Parkplätze angemietet und auch für einige Hundert Euro Hinweisschilder angebracht, wonach diese Plätze tatsächlich nur für seine Kunden sind. Nun hofft er, damit auch Dauerparker fernhalten zu können. In der Vergangenheit mussten Hungrige manchmal Knöllchen bezahlen, wenn sie nur kurz in sein Geschäft kamen, um bestellte Waren abholten. Einige Kunden sprachen schon vom „Auflauern durch den Ordnungsdienst für die Knöllchenjagd“.

Gastronomisch machen wir jetzt einen deutlichen Sprung: Der Kaiserhof in Schiefbahn nimmt ab heute an einer kulinarischen Aktion teil, die am Niederrhein ein wenig überrascht. Das Spitzenrestaurant von Josef Hiller beteiligt sich nämlich am „Westfalen-Menüfrühling“. Versprochen werden beste Produkte aus der Region, von regionalen Erzeugern, die ihr Handwerk verstehen. Insgesamt machen 37 Restaurants mit, die Aktion endet am 31. März.

Das wird ein anstrengendes erstes Februar-Wochenende für Ansgar Strerath werden. Der Mann, der mit Ulrike Höttges das Anmeldeteam für die neue Sekundarschule in Tönisvorst bildet, ist ein echter Karnevalsjeck. Am Freitag, 1. Februar, wird er eine närrische Sitzung besuchen. „Das geht sicher bis zwei, drei Uhr in der Nacht.“ Wer feiern kann, der kann auch früh aufstehen, ist aber seine Devise. Denn am darauffolgenden Dienstag können Eltern ihre Kinder für die neue Sekundarschule anmelden. Es ist aber ein Gerücht, dass es reichen wird, mit Ansgar Strerath den Viva-Colonia-Ohrwurm „Da simmer dabei“ anzustimmen. Bei aller Liebe zum Karneval.

Glück und Pech saßen sich beim Jubiläumsabend der Ex-Prinzen im Marienheim gegenüber. Und zwar in Person von Bürgermeister Thomas Goßen und seinem Vize Uwe Leuchtenberg. Das Kinderprinzenpaar machte bei ihnen eine Ordenskontrolle. Der Bürgermeister musste gestehen, den Orden im Auto vergessen zu haben. Holen galt nicht — eine kleine Überraschung, die er den Tollitäten versprach, reichte als Wiedergutmachung. Dieses Glück versuchten Fabian I. und Lena I. bei Uwe Leuchtenberg fortzusetzen. Denn bei ihm sahen sie auch keinen Orden. Doch Leuchtenberg hatte diese alle unter seinem Hemd versteckt. Was Lena I. mit einem traurigen „Ohhhhh“ quittierte.

Es gibt viele unterschiedliche Kommunikationswege, auf denen man heute unterwegs sein kann. Man kann anrufen, simsen, mailen, Informationen per Post schicken oder persönlich überbringen. Die Schule Willicher Heide wollte die Redaktion auf eine Karnevalssitzung im Februar in Willich hinweisen und nutzte dazu das Faxgerät. Das Schreiben schickte die Schule allerdings irrtümlicherweise an die WZ-Redaktion in Kempen. Von dort leiteten die Kollegen es nach einem kurzen Telefonat an die zuständige Redaktion weiter. Nicht ohne auf eine der Einladung handschriftlich zugefügte Bitte der Schule hinzuweisen: „Bitte kurz per Mail bestätigen.“ Das wollten wir postwendend tun, hatten dann aber keine Briefmarke zur Hand.

Kommen wir zum Thema Winter. Den bekämpfen in Willich die Mitarbeiter des Bauhofs. Teils schon vor vier Uhr in der Nacht rücken sie aus, damit kein Auto ins Schleudern gerät und kein Fußgänger auf die Nase fällt. Kleines Problem dabei: Wenn die Männer ihren Dienst antreten, ist es natürlich noch überall spiegelglatt. Das hatte jetzt unangenehme Konsequenzen: Ein Unimog-Fahrer wollte morgens sein Haus verlassen, rutschte aus und brach sich eine Rippe. Auf ihn muss Bauhof-Leiter Bernd Kuhlen nun eine Weile verzichten.

WZ-Fotograf Kurt Lübke hat in den vergangenen Jahren schon Tausende Kilometer im Kreis Viersen zurückgelegt. Er kennt doch mittlerweile fast jeden Strauch und jede Straße. Doch das Schild „Anlieger frei“ in Clörath (von der Kreisstraße 17 in Richtung Anrath, 1. Feldweg rechts) war ihm bislang noch nie aufgefallen. Kein Wunder: Wenn es grünt, wird dieses Schild von Baum und Strauch verdeckt. Zu sehen ist es nur im Winter.

Thema Winter, zweiter Teil: Bäcker Steeg in St. Tönis hat die Kurve Willicher/Krefelder Straße vor seinem Haus in der vergangenen Woche selbst gestreut. Und das aus gutem Grund: Er hatte Angst, dass die Autos sonst ins Geschäft schleudern könnten. Offiziell ist für den Winterdienst in Tönisvorst die Firma Hamelman zuständig.

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche — nein, so weit sind wir (leider) noch nicht. Dagegen ist in Vorst eine Laterne vom Glas bereit worden. Unbekannte haben dafür gesorgt, dass dort die nackte Birne an der Kuhstraße der Kälte trotzen muss. Bleibt zu hoffen, dass sie dabei keinen Kurzen bekommt.

Kalt ist es auch in der St.Töniser Innenstadt. Nur ein Laternenmast friert nicht — ist er doch dick in einen Schal eingepackt. Er steht direkt vor dem Handarbeitsgeschäft Ziegler an der Krefelder Straße. Inhaberin Doris Technau und ihre Mitarbeiterinnen Andrea Haase und Petra Silberberg haben besagten XXL-Schal gestrickt und am Laternenmast befestigt. „Es gibt sogar noch weitere Projekte, von denen man bald sehen wird“, versprach Doris Technau dem Stadtflüsterer.

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