Willich/Tönisvorst Stadtgeflüster: Von Bochum zu den Baustellen

Im Stadtgeflüster geht es heute um Musik, Spenden, Baustellen, Umzüge und einen tollen Hilfstransport.

Willich/Tönisvorst: Stadtgeflüster: Von Bochum zu den Baustellen
Foto: Kurt Lübke; Friedhelm Reimann

Willich/Tönisvorst. „Eine unglaubliche Erfahrung — voller Lebensfreude und Gänsehautmomenten.“ Das sagt Chorleiterin Andrea Kautny und meint damit einen besonderen Auftritt ihres Chores Tonköpfe. Die Willicher Sängerinnen und Sänger durften nämlich beim Musical Starlight Express in Bochum mitsingen. Gemeinsam mit rund 200 Sängern und Sängerinnen aus ganz Deutschland haben die Tonköpfe einen Teil der Songs des erfolgreichsten Musicals der Welt während einer Show mit ihrem Gesang bereichert. Zuvor durften sie im Vorprogramm im Foyer des Theaters ihr Können alleine unter Beweis stellen.

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Foto: Kurt Lübke; Friedhelm Reimann

In diesem Jahr ist Wilhelm Morell 70 Jahre alt geworden. Besonderheit: Er stellte seinen Geburtstag unter das Zeichen von Anrath 1tausend, verzichtete auf Geschenke und bat stattdessen seine Gäste um Spenden für den gemeinnützigen Verein. Sensationelle 1000 Euro kamen dabei für den guten Zweck zusammen. Nun überreichte das „Geburtstagskind” dem Vorsitzenden des Vereins Anrath 1tausend, Markus Gather, das Geld in Form von zehn Hundert-Euro-Scheinen.

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Foto: Kurt Lübke; Friedhelm Reimann

Haben die schon wieder zu? Das fragte sich in der vergangenen Woche der ein oder andere Willicher beim Anblick des Hinzen-Hauses am Markt. Grund: Die Brasserie in dem ehemaligen Tabakwarengeschäft war geschlossen, die Fenster mit Folie zugeklebt. Dabei war dort erst im Mai nach umfangreicher Renovierung das kleine Lokal mit angeschlossenem „Future Store“ der heimischen biw Bank für Investments und Wertpapiere eröffnet worden. Auf Nachfrage verrieten die Handwerker allerdings, dass nur die Fassade „aufgehübscht“ wird, im Inneren des Lokals bleibt alles beim Alten.

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Foto: Kurt Lübke; Friedhelm Reimann

Apropos Bauarbeiten: Gut voran gehen offenbar die Arbeiten an der „Ahl Scholl“ in St. Tönis. WZ-Fotograf Friedhelm Reimann war im wahrsten Sinne des Wortes tief beeindruckt vom Anblick der gewaltigen Baugrube im Herzen von St.Tönis. Die Firma Tecklenburg errichtet dort bekanntlich einen Komplex mit 36 Eigentumswohnungen, die Ende 2016 fertig sein sollen.

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Foto: Ceylan

Auch wenn die Temperaturen der vergangenen Tage einen anderen Eindruck machten: Die Grillsaison ist im November eigentlich vorbei. Zumindest gilt dies aktuell für den Verkauf von Fleischwaren Abbelen an der Kuhstraße in Vorst: Das Geschäft ist seit Ende Oktober geschlossen.

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Foto: Reimann

Die Bäckerei Oerschkes ist Geschichte: Die Abrissbagger haben das Gebäude an der Viersener Straße in Anrath dem Erdboden gleich gemacht, um Platz für Neues zu schaffen. Alexander Oerschkes hatte 2010 mit seinem Bäckerei-Betrieb den schweren Weg in die Insolvenz gehen müssen.

Neueröffnung hat die „Trattoria Ravvivi“ an der Hochstraße in St. Tönis gefeiert. Bekanntlich hat Geschäftsführer Rino Caruana das traditionsreiche Haus Wirichs zur Trattoria, Birreria und zum Caffè gemacht, um italienisches Lebensgefühl an den Niederrhein zu bringen. Die geladenen Gäste — darunter Bürgermeister Thomas Goßen und Wirtschaftsförderer Matthias Hergett — zeigten sich auch vom neuen, hellen Ambiente beeindruckt. Sie ließen sich sizilianische Fenchelwurst und kleine Pizzen schmecken. Übrigens sucht Rino Caruana noch Personal, so unter anderem einen Koch.

Haben Sie, liebe Leser, am Donnerstag am frühen Abend schon etwas vor? Wenn nicht und Sie sich sowieso schon immer fürs Brauchtum interessierten, dann gehen Sie doch zwischen 17 und 19 Uhr zur Grundschule Willicher Heide. Dort findet die traditionelle Laternenausstellung statt. Dieses Mal steht sie unter dem Motto „Tiere“. An eines sollten Sie aber denken. Wenn Sie einen Besuch in der Cafeteria vorhaben, sollten Sie eine eigene Tasse oder einen Becher mitbringen. „So können wir die Kosten sparen und viel Müll vermeiden“, sagt die Schule. Also, spazieren Sie doch mit Ihrem Becher dorthin, empfiehlt der Flüsterer.

„Schwiegertochter gesucht“ heißt ja bekanntlich die Kuppel-Show eines privaten TV-Senders. Klaus und Helga Ewert aus Schiefbahn brauchen sich dort nicht zu beteiligen. Sie haben nämlich eine Schwiegertochter, suchten deren Erwähnung allerdings vergeblich im Artikel zu ihrer Goldenen Hochzeit, der am Freitag in der WZ erschienen ist. Von den Töchtern, dem Sohn, den Schwiegersöhnen und Enkelkindern war dort die Rede, von der Schwiegertochter allerdings nicht. Das geht natürlich nicht. Darum bittet der Flüsterer an dieser Stelle um Entschuldigung.

Margret Laakmann, frühere Chefin der Hauptschule Kirchenfeld, hat Tönisvorst verlassen. Die Pensionärin ist ins Allgäu gezogen, wo auch ihre Tochter lebt. Dort ist sie auch ganz nahe bei ihren Enkelkindern. Als Margret Laakmann in den 60er Jahren Schulleiterin wurde, war sie eine der ersten ihrer Art in Deutschland überhaupt. Sie hatte beide Kinder adoptiert.

Noch ein bekanntes Gesicht kehrt Tönisvorst den Rücken: Horst von Brechan, früherer CDU-Fraktions-Chef und durchaus streitbarer Politiker. Er hat vergangene Woche auch sein Amt beim Partnerschaftskomitee niedergelegt, dort war er lange Zeit zuständig für die Beziehungen von Tönisvorst nach Stare Mesto. Typisch für ihn: Horst von Brechan bedankte sich bei seiner letzten Sitzung ausdrücklich auch bei denen, die es nicht immer so leicht mit ihm hatten. Und auch typisch: Er soll sich mit einem Vertreter der Stadt quasi abschließend nochmal heftig um Fördergelder gestritten haben. Er verlegt künftig seinen Wohnsitz nach Krefeld, wo er auch herkommt.

Einer sehr speziellen Frage wird am Mittwoch auf dem Bauernhof von Peter Joppen in Vorst nachgegangen: „Warum tauchen eigentlich immer sofort Möwen auf, wenn ein Landwirt pflügt?“ Zu dieser wahrlich fundamentalen Problemstellung hat sich der Westdeutsche Rundfunk angemeldet. Ein bisschen hat Peter Joppen schon im Vorfeld versucht, rauszukriegen: „Wir haben bei Nebel gepflügt, da sind keine Möwen gekommen.“

Am Wochenende hat sich ein Hilfskonvoi in Richtung Balkan auf den Weg gemacht. Im Grenzgebiet von Serbien und Kroatien sollen Flüchtlinge mit Schlafsäcken, Decken und Kleidung versorgt werden (die WZ berichtete). Bis auf eine Ausnahme wird er komplett von Studenten organisiert, Schirmherr ist Willichs Bürgermeister Josef Heyes. Clara Düker aus Anrath sowie Dilan Türkan Ceylan gehören zu den Organisatorinnen. „Emotional berührt haben uns die liebevoll verpackten, selbst gestrickten Handschuhe und Strümpfe, bei denen jemand keine Mühe gescheut hat“, sagte die Willicherin nach der großen Packaktion Ende vergangener Woche. Ein Paradebeispiel für Menschlichkeit seien auch neu gekaufte Kinderstiefel, Socken, Jacken. Der anonyme Spender habe sich hier sehr viele Gedanken gemacht. Auf Willicher Stadtgebiet gab es mehrere Sammelstellen für solche Hilfsgüter — und der Willicher Bürgerbus ist als Transporter ebenso dabei wie Michael Klein, Sohn des evangelischen Pfarrers Rolf Klein, als Fahrer.

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