Trotz Haft: Angeklagter war nicht da

Willicher sitzt wegen schwerer Vorwürfe.

Willich. Es geschieht recht häufig, dass ein Angeklagter vor dem Amtsgericht nicht erscheint, wenn ihm der Prozess gemacht wird. Insofern war der Ausfall der Verhandlung am Donnerstag gegen einen 54-jährigen Willicher wahrlich nicht Besonderes. Aber: Der Mann sitzt in Mönchengladbach in Untersuchungshaft und das Krefelder Gericht hatte angeordnet, ihn zur Verhandlung vorzuführen. Das hatten die Gerichtsdiener auch versucht. Ihnen hatte die Haftanstalt in Mönchengladbach allerdings erklärt, dass der Angeklagte nicht dort sei. Richter und Verteidiger wussten es besser, was am Ergebnis nichts änderte: Der Mann kam nicht, der Prozess fiel erstmal aus.

Angeklagt ist eine Urkundenfälschung in drei Fällen. Der Willicher soll versucht haben, von einer Krankenkasse und dem Jobcenter mehr Geld zu bekommen — mit einer gefälschten Unterschrift. Deswegen sitzt er übrigens nicht in Untersuchungshaft. Die wurde wegen eines ganz anderen Vergehens angeordnet. Der Mann soll im Juli dieses Jahres in Rheydt versucht haben, eine Wohnung in Brand zu setzen. Grund: verschmähte Liebe. Der 54-Jährige soll seiner ehemaligen Lebensgefährtin häufiger nachgestellt haben. In der fraglichen Nacht legte er — so die Anklage — eine brennende Zeitung auf die Fensterbank der Wohnung im Stadtteil Mülfort.

Weil er schon mehrfach auffällig geworden war — unter anderem soll er ihr auch aus Frust über die Trennung die Reifen am Auto zerstochen haben — war die Polizei vorbereitet, lag auf der Lauer. Und griff zu. Großer Schaden entstand zum Glück nicht.

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