Johannes- und Willi-Graf-Realschule Unterrichtsausfall: Eltern in Sorge

Haupt- und Realschule in Anrath setzen auf Synergieeffekte an einem Standort.

Willich. Johannes- und Willi-Graf-Realschule sind Auslaufmodelle. Das kann Probleme mit sich bringen. Die konnten im Schulausschuss durch zwei Vertreter der Bezirksregierung nicht ausgeräumt werden.

Es ging in der Diskussion um Unterrichtsausfall. Mögliche Synergieeffekte durch den räumlichen Zusammenschluss sind von beiden Schulen überschätzt worden. Claudia Nübel, zuständig für Realschulen bei der Bezirksregierung, war mit Walter Steinhäuser da, der sich um Belange der Hauptschulen kümmert. Steinhäuser kündigte fürs nächste Schuljahr eine Lehrerausstattungsquote von 110 Prozent an, für 2016/17 von 104 Prozent.

Aber er räumte ein, dass es in auslaufenden Schulen immer schwieriger werde, Unterrichtsausfall auszugleichen. Wenn das Kollegium auf sechs Lehrer schrumpft, kann dies nicht nur bei einer Grippewelle zu gravierenden Folgen für den Unterricht führen. Und je geringer die Zahl der Lehrkräfte, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Fächer nicht mehr unterrichtet werden können. Markus Gather (SPD) sagte, dass Eltern Sorge haben, dass Fächer zu kurz kommen, mit denen sich ihre Kinder für die weitere Schullaufbahn mit dem Abitur als Ziel qualifizieren müssen.

Bernhard Grotke (CDU) hakte nach und erfuhr, dass ausgefallene Stunden nicht als Unterrichtsausfall gewertet werden, wenn ein Lehrer vertretungsweise in der Klasse ist. Beispiel: Vertritt der Sportlehrer den erkrankten Mathelehrer, gilt dies nicht als Unterrichtsausfall.

Nanette Amfaldern (CDU): äußerte „die Sorge, dass es an den beiden Schulen zunehmend schwierig werden wird, einen ordnungsgemäßen Unterricht zu gewährleisten“. Steinhäuser erzählte, dass auslaufende Schulen in Großstädten in ihren letzten ein, zwei Jahren an andere Schulen angedockt werden. Dies sei bei der bestehenden Hauptschullandschaft in Willich und Umgebung nicht möglich. Claudia Nübel: „Wir werden darauf achten, dass nicht der letzte Mathematiklehrer versetzt wird.“ Christian Stapf, Leiter der Johannesschule, sagte: „Es gibt Synergieeffekte, die Kollegen von Haupt- und Realschule sind eng zusammengewachsen.“ Gather überzeugte das alles nicht: „Ich verstehe die besorgten Eltern jetzt noch mehr als bisher.

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