Vorst: Besuch beim Döner-König

Firmenbesichtigung: Uwe Schummer und Thomas Goßen schauten sich die Fleischwarenfabrik Abbelen an.

Vorst. Es begann 1958 mit der kleinen, von Heinz Abbelen geführten Familienmetzgerei. Daraus entwickelte sich ein Unternehmen, dass seine über 60 verschiedenen Produkte, von Frikolinos bis zum Döner, in zahlreiche europäische Länder liefert. Mit einem Jahresumsatz von 110 Millionen Euro, mit 430 festen Mitarbeitern und etwa 70 Zeitarbeitern. Uwe Schummer (MdB) und Bürgermeister Thomas Goßen besuchten am Donnerstag die Fleischwarenfabrik Abbelen.

So könnte eine Mars-Expedition aussehen, es fehlen nur die Sauerstoffmasken und -flaschen. Ehe der Chef in zweiter Generation, Klaus Abbelen (49), die Politiker durch die zwei Grad kalten Hallen führt, mussen die sich den weißen Overall, Schuhüberzieher, Bartschutz, Haarnetz und Schutzhelm überstreifen beziehungsweise aufsetzen. Die erste Schleuse wird automatisch nur dann geöffnet, wenn man die Hände in eine Desinfektionsmittel-Apparatur steckt.

Im Labor überprüfen 15 Mitarbeiter das Fleisch, stellen die verschiedensten Rezepturen zusammen oder tüfteln an neuen. Die jüngste Eigenkomposition ist "Abbelen’s ungedrehter Döner": eine Fladenbrottasche, mit Hähnchenfleisch und Sauce, die sich in der Mikrowelle in 90 Sekunden zubereiten lässt. Abbelen hat die Zeichen der Zeit erkannt: Die Dönerindustrie macht in Deutschland mehr Umsatz als McDonalds und Burger King.

Abbelen erklärte mit seinem technischen Betriebsleiter Clemens Louven die Produktionsabläufe. Oberste Gebot sei, das Fleisch sofort zu verarbeiten. "Es vergehen von der Schlachtung bis zur Verarbeitung keine 24 Stunden", erzählt der Inhaber.

Bis zu 400 000 Cheeseburger verlassen täglich das Unternehmen. Abnehmer sind Großdiscounter, wie Aldi, Lidl oder Edeka sowie fast alle europäischen Länder.

Die "Großwölfe" können in einer Stunde bis zu 15 Tonnen Fleisch zerkleinern. In der Halle nebenan laufen pro Minute 420Frikadellen durch die Portionierungsmaschine. Ein Roboter nimmt Stichproben, überprüft Temperatur und Gewicht. Ein weiterer Roboter, der Cheeseburger zusammensetzen kann, ist für die kommende Woche avisiert. "Der Preisdruck ist enorm, deshalb müssen wir uns fortentwickeln", erklärt Abbelen, warum dann Arbeitsplätze wegfallen.

Von einer Anregung Schummers war er durchaus angetan: "Es wäre schön, wenn Schüler ihren Betrieb kennen lernten und Sie ihnen Praktika anböten."

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