Vorst: Ein festliches Gewand für die Kirche

Mit viel Liebe wird die Kirche in Vorst für Ostern und die Kommunion in bunten Farben hergerichtet.

Vorst. Die beiden Taschen, die Claudia Kellewald-Stieger vom Pfarrgemeinderat auf den Altarstufen der Vorster Pfarrkirche St. Godehard abstellt, sind gut gefüllt. Jede Menge Krepppapier in den Farben gelb, orange und rot sowie Scheren kommen zum Vorschein. "Die Farben sind die, die auf den beiden Osterkerzen zu finden sind", sagt sie beim Auspacken zu den um sie herum stehenden fünf Frauen sowie Sophie (7).

Marlies Köhler greift zur Schere. Die Vorsterin hilft seit Jahren beim Schmücken der Kirche zu Ostern und kennt die Abläufe bestens. Das Krepppapier in Streifen schneiden ist eine davon.

Christine Bachmann, die zum ersten Mal dabei ist, hilft ihr. Die ersten Streifen fallen auf die Altarstufen. Einsatz für Renate Genenger-Mauer: Jeweils drei verschiedenfarbige Streifen windet sie zusammen und bindet sie kunstvoll an der ersten Kirchenbank fest.

"Wer geht mit nach oben?", auf die Frage von Kellewald-Stieger schüttelt Marlies Busch nur den Kopf. "Ich mach’ alles, aber ich gehe nicht hoch." Ihre Tochter Sophie dagegen kennt keine Höhenangst.

"Ich finde es da oben klasse", verrät die Siebenjährige und verschwindet in Richtung Wendeltreppe. Genau 98 Stufen sind es bis zu den schmalen Stiegen, die über das Gewölbe der Kirche führen und unter anderem zum Loch über der Altardecke.

Was die beiden oben tun, macht sich Minuten zeigt sich im Altarraum: Das über dem Altar hängende Hungertuch senkt sich langsam Richtung Erde. Die beiden im Gewölbe lassen nämlich die Seile, an denen es hängt, langsam herab. Busch und Margarete Janßen schreiten zur Tat. Knoten am Tuch abknüpfen und ab in die Sakristei. Stattdessen werden nun gelbe Stoffbahnen über dem Altarraum nach oben gezogen.

Die Orgelmusik, die die Frauen die ganze Zeit begleitet hat, verstummt auf einmal. Der momentane Hilfsorganist hat für heute genug geübt. Für ihn ist Feierabend, für die Frauen allerdings noch nicht.

Bevor es weiter geht, ist zuerst einmal Schlüsselsuche angesagt. "Kann uns einer die Tür aufsperren?", fragt Kellewald-Stieger. Sie steht noch auf der Orgelempore und winkt nach unten. Der Musiker hatte die Tür hinter sich abgesperrt. Nun gibt es erstmal keinen wegen nach unten ins Kirchenschiff.

Schließlich findet sich ein Schlüssel. Es kann weitergehen.

Mittlerweile sind schon fast alle Kirchenbänke mit den bunten Bändern geschmückt. Kellewald-Stieger packt vorsichtig die gut ein Meter langen Osterkerzen aus, die sie in diesem Jahr mit einem, in warmen Farben strahlenden Lebensbaum verziert hat. Die Blumen in Form von Rosen, Osterglocken und Tulpen wandern in die Kerzenständer der Osterkerzen und auf den Altar.

Langsam aber sicher verwandelt sich die Kirche und erhält ein freundlich helles Gesicht, passend zur Oster- und Kommunionzeit.

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