Wache Willich „stark gefährdet“

Ex-Polizist Dieter Lambertz weist auf Personalnot hin.

Willich. Wird die Willicher Polizeiwache auf kurz oder lang ihren Nachtdienst verlieren? Landrat Peter Ottmann und die Polizei hatten auf Nachfrage betont, solche Einsparungsmaßnahmen stünden im Moment nicht zur Debatte (die WZ berichtete). Andererseits hatten sie aber auf den demografischen Wandel und die damit verbundenen Spar-Notwendigkeiten hingewiesen. Dieter Lambertz, Willicher CDU-Ratsherr, ehemaliger Polizeibeamter und Gewerkschafts-Vorsitzender, wird in einem Brief an seine Fraktion dazu konkreter.

Laut Lambertz hatte die Kreispolizeibehörde zum 1. Mai 491 Beschäftigte, davon 445 Vollzugsbeamte. Davon würden in den nächsten 14 Jahren 60 Prozent pensioniert. Bereits jetzt gebe es nur einen Ermittlungsdienstbeamten unter 40 Jahren. Alle Direktionen der Kreispolizei müssten derzeit einen personellen Rückgang von fünf Prozent im Vergleich zu 2007 verkraften.

Um dem zu begegnen, komme vermutlich nur eine Konzentrierung von Personal bzw. Dienststellen in Betracht, meint Lambertz. Wenn Tönisvorst polizeilich weiter von der Wache Kempen abgedeckt werde, sei die Wache Willich — in welcher Form auch immer — „stark gefährdet“. Falle Tönisvorst zu Willich, sei wiederum der Bestand der Wache Kempen fraglich. In der nächsten Zeit könne man wohl nur die dringendsten Löcher durch wachübergreifenden Ausgleich stopfen. „Auf Dauer wird dieses System jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach kollabieren“, sagt der Ex-Polizist.

Lambertz begrüßt es, dass der Landrat als Chef der Kreispolizeibehörde nunmehr Gesprächsbereitschaft signalisiert habe. Denn „bei der Inneren Sicherheit sitzen wir alle in einem Boot“. Hier gebe es nur zwei Möglichkeiten: Handeln — oder vor den Kriminellen kapitulieren.

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