Werbung in Willich: „Leute, kauft vor Ort“

Mit „Heimat shoppen“ wird auch in Willich Werbung für den heimischen Einzelhandel gemacht.

Werbung in Willich: „Leute, kauft vor Ort“
Foto: Archiv

Willich. Die Konkurrenz durch das Internet wird für den heimischen Einzelhandel immer größer: Während die Wachstumsraten im Onlinehandel steigen, wird für den stationären Handel in diesem Jahr ein Minus erwartet. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein möchte deshalb gemeinsam mit Partnern auf die zahlreichen Leistungen der Händler vor Ort und den Wert des Einzelhandels für Stadt und Bürger aufmerksam machen.

Für den 5. und 6. September ruft sie gemeinsam mit den Einzelhandels- und Dienstleistungsverbänden sowie den Werbegemeinschaften zu den Aktionstagen „Heimat shoppen“ auf. Schirmherr der Aktion ist NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin.

Auch die Händler in der Stadt Willich beteiligen sich. Bei der Gestaltung der Aktion können sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen. „Wir wollten bewusst kein Event aus der Taufe heben oder Rabatt-Schlachten veranstalten“, berichtet Rainer Höppner, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Schiefbahn. In den vier Stadtteilen werde es eine Plakataktion geben, bei der prominente Bürger wie DJ Mölle oder der Schiefbahner Brudermeister Manfred Hendricks dafür werben: „Leute, kauft vor Ort.“

In seinem eigenen Geschäft, so Höppner weiter, werde es eine Modenschau geben. Nicht zuletzt werde er die Poster, Flyer und Tüten verteilen, die unter dem Stichwort „Heimat shoppen“ für Krefeld, Mönchengladbach, den Rhein-Kreis Neuss und den Kreis Viersen in einheitlichem Design entworfen wurden. Die Kampagne haben IHK, Einzelhandelsverbände und Werbegemeinschaften zusammen mit der Hochschule Niederrhein entwickelt.

„Einkaufen ist mehr als das Beschaffen von Dingen, die man braucht“, betont Bürgermeister Josef Heyes. „Und da rede ich nicht von Giga-Shopping auf der Grünen Wiese, sondern vom gemütlichen Einkauf im Ortskern: Da wird die Begegnung zum Mehrwert.“

Es gebe Gespräche, Informationen und vor allem die Ware zum Anfassen und Spüren. „Das kann kein Internet-Angebot. Unsere Innenstädte müssen leben“, so Heyes. Und da gehöre ein funktionierender, lebendiger und guter Einzelhandel dazu.

Die Idee zu „Heimat shoppen“ hatten die Werbegemeinschaften aus der Region, die die IHK in regelmäßigen Abständen zu einem Forum einlädt. Dabei sei die Idee entstanden, mit einer großen, öffentlichkeitswirksamen Aktion im gesamten IHK-Bezirk auf den Wert des Einzelhandels hinzuweisen. Erfreulich sei, dass Willich die Aktion unterstütze, so Andree Haack von der IHK.

„Der inhabergeführte, stationäre Einzelhandel hat eine wichtige Funktion für das gesellschaftliche Zusammenleben vor Ort“, sagt Heinz Schmidt, Präsident der IHK Mittlerer Niederrhein. „Unter dem Motto ,Heimat shoppen’ möchten wir die Bürger dafür sensibilisieren. Sie tragen mit ihrem Einkauf zu ihrer eigenen Lebensqualität bei, und dafür gibt es viele gute Gründe.“

Jeder Euro, der im Heimatort ausgegeben werde, komme der Gemeinde und damit den dort lebenden Bürgern zugute. „Einzelhändler und Gastronomen zahlen Gewerbesteuer, die überwiegend in der Gemeinde bleibt und somit die wirtschaftliche Grundlage der Heimat stärkt“, so der IHK-Präsident. Nicht zu unterschätzen seien die Geschäfte und Gastronomen auch in ihrer Funktion als Arbeitgeber und Ausbilder.

Auch viele Freizeitangebote gebe es ohne den Einzelhandel nicht. „Die Unternehmer unterstützen Schulen, Vereine, Brauchtum und Feste“, sagt IHK-Chef Heinz Schmidt und gibt zu bedenken: „Das können sich die Einzelhändler und Gastronomen aber nur leisten, wenn ihr Geschäft floriert. Und dazu kann jeder Einzelne beitragen, wenn er in seiner Heimat shoppt.“

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