Willich im Bayernlook

Weiß-Blau war das Motto am Markt.

Willich im Bayernlook
Foto: Reimann

Willich. Das Wetter hätte nicht besser sein können: Trotzdem begann das City-Fest sehr schleppend. Am Samstag konnte von einem guten Besuch nicht die Rede sein, erst am Sonntag ließen sich die Besucher in großer Zahl blicken.

Obwohl das Motto „Weiß-Blau“ hieß, die Tische am Markt mit weiß-blauen Tischdecken gedeckt waren und Trachtenmoden vorgeführt wurden, waren Besucher im Bayernlook eine kleine Minderheit. Christoph Smits, Vorsitzender des Werberings Willich, hielt sich an den Dresscode, er erschien in Lederhose und in zünftigen Wanderschuhen.

Die meisten Besucher hatten jedoch offenbar keine Lust, sich zu verkleiden. Sie reizte auch nicht besonders, sich am Samstagabend „Die Kleinenbroicher“ anzuhören. Diejenigen, die da waren, zeigten sich jedoch zufrieden mit den Musikanten aus dem Nachbarort.

Am Sonntag war dann alles anders: Bereits der ökumenische Gottesdienst mit Pfarrer Rolf Klein und Pastor Jürgen Lenzen war gut besucht — rund 300 Menschen nutzten diese Stunde der Besinnlichkeit. Rund 300 Meter entfernt herrschte hektisches Treiben: Kinder schleppten körbeweise Trödel auf die Grabenstraße, die Erwachsenen machten sich auf dem Rewe-Parkplatz breit. Neben Porzellan aus Urgroßmutters Kleiderschrank verkaufte Heiner Lenz aus Duisburg auch kleine, selbstgemachte 3-D-Bilder. „Die Welt ist bunt“, heißt eines davon — bunt ging es auch am Stand von Torsten Dillenberg aus Hamminkeln zu: „Ich habe rund 1000 gebrauchte Bücher im Angebot“, warb der Trödler.

In der Hannenpassage warteten weitere Schnäppchen: In der Parfümerie gab es 20 Prozent auf alles. Etwas zu leiden hatten alle Heuschnupfengeplagten: Die Geschäfte, die sich am verkaufsoffenen Sonntag beteiligten, hatten Strohballen vor dem Geschäft platziert.

Was Christoph Smits (38) beklagte: „Für das Bungee-Springen haben wir leider keinen optimalen Platz gefunden.“ Das Gerät wurde am Kaiserplatz abgebaut. „Wir hätten sonst von den Bäumen etliche dicke Äste abschneiden müssen“, sagte Smits. Die Konsequenz: Eine Attraktion weniger für die kleinen Besucher.

Die Gemeinschaft der Gemeinden und der Arbeitskreis Fremde machten gemeinsame Sache: Annelore Kirchner gehörte zu denen, die exotische Speisen feilboten, die ausländische Flüchtlinge zubereitet hatten. Ob sie mit dem Absatz zufrieden sei? „Aber hallo“, lautete die unmissverständliche Antwort. Die Kolpingjugend bot fair gehandelte Grillkohle von den Philippinen an.

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