Willicher Krankenhaus: Auszeichnung für Alters-Traumatologie-Zentrum

Das Willicher Krankenhaus ist für sein Alters-Traumatologie-Zentrum getestet und ausgezeichnet worden.

Willich. Das war eine spannende Zeit für das Katharinen-Hospital. Tagelang war das Zentrum für Alters-Traumatologie auf den Prüfstand gestellt worden. Und dann stand es endlich fest: Als erstes Zentrum seiner Art in der Region erhielt das Haus ein entsprechendes Zeugnis: die Zertifizierung nach Deutscher Industrie Norm (DIN).

Die Geburtenrate ist stark gesunken, die Lebenserwartung in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen: Bereits heute sind in Deutschland 21 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre alt oder älter — Tendenz steigend.

Im Katharinen-Hospital war bereits ein Drittel der im vergangenen Jahr stationär behandelten Patienten über 70 Jahre alt. Dieser Entwicklung hat das Krankenhaus schon 2011 mit der Einrichtung eines Departments für Geriatrie und dann im April 2012 Rechnung getragen mit dem ersten „Zentrum für Alterstraumatologie“ der Region — kurz ZAT. Darin werden die Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung gemeinsam und ganzheitlich unfallchirurgisch und geriatrisch betreut. „Die Nachfrage nach Betten im Zentrum für Alterstraumatologie ist seit dem Frühjahr ungebrochen stark“, bestätigt Stefan Knöfel, Geschäftsführer des Katharinen-Hospitals.

„Da sowohl die Sturzhäufigkeit als auch die die Erkrankung an Osteoporose mit dem Älterwerden zunehmen, kommt es mit steigendem Alter zu einem enormen Anstieg des Knochenbruchsrisikos“, berichtet Dr. Engelbert Zilles, Leiter des Departments Geriatrie. Hinzu komme, dass Osteoporose-bedingte Knochenbrüche bei älteren Menschen mit einer erhöhten Sterblichkeit verbunden sind. Ein Oberschenkelhalsbruch führe in 25 Prozent der Fälle binnen eines Jahres zum Tode. In Zahlen: Statistisch betrachtet wird das Leben um rund sieben Jahren verkürzt. „Darüber hinaus kommt es nach Knochenbrüchen im Alter zu einer deutlichen Beschränkung der Lebensqualität, was nicht sein muss, wenn rechtzeitig therapiert wird“, sagt der Chefarzt der Chirurgie, Dr. Gerd-Uwe Neukamp.

Die Erfahrungen der multiprofessionellen Zusammenarbeit von Geriatrie und Chirurgie im ZAT habe sich nach nur neun Monaten bewährt. Fast 100 Patienten wurden seither behandelt. Tägliche interdisziplinäre Visiten und ein Entlassmanagement, das bereits mit der Aufnahme des Patienten beginne und ihn durch den gesamten Aufenthalt begleitee, täten ihre Wirkung: Die durchschnittliche Behandlungsdauer liege bei etwa 18 Tagen. Red

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