Willicher Schützen: Das Zelt schepperte

Der Sturm und die Hitze – das waren die Themen beim Willicher Fest des ASV. Die Schützen selbst kannten mit sich kein Erbarmen: Trotz Tropenhitze gab’s keine Marscherleichterung, alle mussten im schweren Uniformrock durch die Sonne marschieren.

Willich. Zu Beginn des traditionellen Familien-Frühschoppens war das Schützenzelt des ASV am Montag noch Willichs größte Sauna: Fast 50 Grad wurden gemessen. Doch dann kam der Sturm - und schlagartig stürzten die Temperaturen und die Besucherzahlen in den Keller.

Als kurz nach 12 Uhr schwere Sturmböen das Zelt packten und die Dachkonstruktion lautstark klapperte und schepperte, verließen viele Besucher in Panik den Schützenplatz. "Ruhig, Leute, es kann nichts passieren", versuchte ASV-Präsident Willi Stennes zu beruhigen - allerdings vergeblich:

Innerhalb von zehn Minuten verloren sich im 2000-Mann-Zelt nur noch einige hundert Besucher. "So etwas habe ich auch noch nicht erlebt", bekannte Zeremonienmeister Franz Auling.

Dabei hatte alles so gemütlich wie immer angefangen: Blasmusik wurde gespielt, Brot, Wurst, Käse, Gurken und Tomaten in Körben hineingetragen. Und auf dem Tischen wartete schon die aktuelle WZ mit den neuesten Berichten vom Fest.

Das Wetter machte den Schützen aber nicht nur wegen des Sturms einen Strich durch die Rechnung: Schon am Morgen war die traditionelle Kutschen-Ausfahrt mit den Senioren des Hauses Moosheide abgesagt worden. "Das können wir bei den Temperaturen nicht riskieren", erklärte ASV-Sprecher Peter Demers.

Die Schützen selbst kannten mit sich kein Erbarmen: Trotz Tropenhitze gab’s keine Marscherleichterung, alle mussten im schweren Uniformrock durch die Sonne marschieren.

Was (fast) ohne Folgen blieb: Nur in der Showkapelle aus den Niederlanden gab’s drei Kreislauf-Ausfälle und eine Bänderdehnung. "Und auf die Fußball-WM haben wir die Jungs sicherheitshalber nicht angesprochen", so Demers.

Dennoch war ein Hitzeopfer zu beklagen: Eine neue Fuchsien-Züchtung mit dem Namen "Willich Schützenfest" wollte Hobbygärtner Peter Peeters am Montag an König Michael Tenberken überreichen. Leider hatte das Pflänzchen die hohen Temperaturen nicht überstanden, weshalb die Übergabe ins Wasser fiel.

Wasser war übrigens auch bei den Gästen wieder das mit Abstand beliebteste Getränk. "Angesichts der Hitze sind alle vernünftig geblieben", sagte Peters Demers.

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