Wollgras wächst am Teichufer

Willich ist ein guter Nährboden — für Pflanzen und Freundschaften. Apropos freundlich: Herzlich wurde eine Mitarbeiterin der Tönisvorster Verwaltung verabschiedet.

Willich/Tönisvorst. Weiß-blühende „Wattebällchen“ im Garten erfreuen die Herzen von Familie Rauthe aus Willich. „Als wir vor acht Jahren drei kleine Töpfchen Wollgras (in Deutschland streng geschützt) an den Teichrand setzten, hatten wir wenig Hoffnung, dass daraus was wird“, schrieben die Gartenbesitzer an die Redaktion.

„Das Warten hat sich gelohnt.“ Um das zu dokumentieren, haben die Willicher das Foto rechts mitgeschickt. Da kann man nur anerkennend sagen: (Grüner) Daumen hoch!

Die Willicher sind reinlich und modern. Das zeigte sich erst kürzlich an der Moltkestraße. War es früher üblich, zu einem Besen zu greifen, sollte der gepflasterte Weg im Vorgarten gereinigt werden, so macht das der moderne Willicher schon lange nicht mehr.

Der greift nämlich zum Staubsauger und saugt den Vorgartenplattenbereich so richtig ordentlich durch. Und selbst die Plattenritzen werden nicht vergessen. Ein wahres Vorbild für Willy Wisch.

Auch in Anrath bemühen sich Stadtverwaltung, Bauherren und andere, Barrieren abzubauen. So entstehen barrierefreie Zugänge, zum Beispiel über Rampen zu Gebäuden, abgesenkte Bürgersteige an Kreuzungen usw. Diese Zugänge sollen nicht nur für Rollstuhlfahrer gelten, sondern auch für Personen mit Kinderwagen, für Senioren mit Rollatoren, für kleine Kinder mit ihren Rädern.

In Anrath wurde jetzt aber die Sassengasse eher zur Sackgasse. Dort ist am oberen Ende einer Rampe ein Poller installiert worden, der es dem gerade genannten Personenkreis so gut wie unmöglich macht, barrierefrei in die Geschäftspassage zu gelangen. Außerdem hat man auch vor die benachbarte Treppe einen Pollergesetzt.

Vielleicht hat man geglaubt, dadurch ungeliebte Radler am Befahren der Passage zu hindern, dabei aber wohl kaum bedacht, dass man mit dieser Maßnahme genau die Menschen benachteiligt, die dort barrierefrei passieren möchten.

Lena Stoer, Hendrik Pempelfort und Markus Gather von der SPD haben sich vor Ort umgesehen und monieren den Barriereaufbau. Sie fordern den Verursacher auf, schnellstmöglich für eine Änderung zu sorgen.

Gerade fand der traditionelle Vogelschuss der Medizinergruppe der St. Sebastianus Bruderschaft Anrath auf dem Berger-Hof an der Lärchenfeldstraße im Rahmen eines großen Familienfestes statt. Nach langem Kampf fiel der Vogel nach dem 251. Schuss.

Der neue Gruppenkönig der Mediziner Gruppe ist: Leutnant Ernst Kiwitz. Großen Anklang fand auch in diesem Jahr, das Ermitteln des Bürgerkönigs, bei welchem Gäste, aber vor allem Mitglieder befreundeter Schützenbruderschaften, ebenfalls mit Schrot auf einen Vogel schießen. Insgesamt bewarben sich neun Schützen um den Bürgervogel, erst in den frühen Abendstunden fiel der Vogel nach langem und hartem Kampf mit dem 246. Schuss.

Werner Görissen ist der neue Bürgerkönig der Medizinergruppe Anrath. Bei sonnigem, aber kühlem und windigem Wetter wurde bis in die Abendstunden, bei Kaffee und Kuchen, etwas Leckerem vom Grill und kühlen Getränken, gemeinsam mit dem amtierenden Königshaus der St. Sebastianus Bruderschaft Anrath, den Freunden der St. Vitus Laurentius Bruderschaft von 1422 Mönchengladbach und der St. Sebastianus Bruderschaft Süchteln-Sittard von 1407 gefeiert.

Die Spargelfahrten von Josef Heyes genießen bei den Mitgliedern des japanischen Clubs in Düsseldorf einen legendären Ruf. Der Willicher Bürgermeister schwingt sich dann selbst auf den Trecker, die Japaner mit ihren Familien sitzen dahinter auf zwei Anhängern — und dann geht es ab in die Botanik, wo der Diplom-Agrar-Ingenieur fachkundige Erläuterungen abgibt.

Am Ende wird auf dem elterlichen Hof von Heyes Spargel gegessen — und die Gäste aus Asien schwärmen, wie schön es doch war. Nur einer konnte diesmal das Ganze nicht so richtig genießen: Josef Heyes selbst. Der war nämlich nach der Fahrt ganz sportlich vom Trecker gesprungen und hatte sich dabei ganz fürchterlich den Fuß umgeknickt. Die ganze vergangene Woche laborierte er an dieser schmerzhaften Verletzung, und sogar zum Arzt soll er schließlich gegangen sein.

Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung: Nach 20 Jahren bei der Stadt Tönisvorst ist Rita Pimpertz (64) jetzt im Rahmen einer kleinen Feierstunde von Kollegen und Bürgermeister in den Ruhestand verabschiedet worden.

„Ich wünsche Ihnen einen möglichst unruhigen Unruhestand“, sagte Bürgermeister Thomas Goßen lächelnd, der sie persönlich aus seiner eigenen Anfangszeit bei der Stadt kennt. Er hatte sogar die exakte Anzahl der Tage ausgerechnet, als er ihr das erste Mal als Kollege — seinerzeit im Rechtsamt — vorgestellt worden war: „4180 Tage.“

Ein anderer Weggefährte war explizit anlässlich ihrer Verabschiedung gekommen: Der ehemalige Fachbereichsleiter Kurt Viethen. „Wir beide, liebe Rita, haben seinerzeit eigentlich die Bauordnung bei der Stadt Tönisvorst gegründet, die vorher beim Kreis für die Stadt angesiedelt war“, erinnerte er sich an gemeinsame Anfänge.

Bauordnung, Schul- und Rechtsamt: An vielen Stationen war Pimpertz für die Stadt tätig. Was Kollegen an ihr am meisten schätzten? Ihre ehrliche Art und dass sie stets ein offenes Ohr für Kollegen hatte. Dass dies weiterhin gefragt ist, wurde bei ihrer Verabschiedung deutlich: Erste Einladungen für einen Kaffee in der Mittagspause wurden direkt ausgesprochen.

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