Prozess 21-Jähriger angeklagt: Gericht verhandelt Reme-Mord

21-Jähriger soll seinen Freund erstochen haben.

Prozessbeginn mit großen Medieninteresse.

Prozessbeginn mit großen Medieninteresse.

Foto: Theo Titz

Mönchengladbach. Zahlreiche Fotografen warteten am Montag im Schwurgerichtssaal des Mönchengladbacher Landgerichts vergeblich auf den Beschuldigten (21), der sich wegen heimtückischen Mordes im Zustand der Schuldunfähigkeit vor der Ersten Großen Jugendkammer verantworten muss.

Der Mönchengladbacher, der am 31. Januar seinen besten Freund (17) mit einem Steakmesser getötet haben soll, nahm den Platz hinter seinem Verteidiger erst ein, als die Filmgeräte wieder verschwunden waren.

17-jährigen Freund erstochen - Prozessauftakt
7 Bilder

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Am Montag verlas die Staatsanwältin zunächst die Antragsschrift. Der 21-Jährige soll an dem Tattag sein späteres Opfer auf dem Weg zu einem leerstehenden Gebäude auf dem ehemaligen Militärgelände in Lürrip begleitet haben. Plötzlich soll er dem 17-Jährigen unvermittelt ein Küchenmesser mit einer Klingenlänge von elf Zentimetern in den Rücken gestochen haben. Als sich das Opfer umdrehte, soll der 21-Jährige noch dreißig mal in Kopf, Hals und Rücken gestochen haben.

Bei diesem Fall handelt es sich nicht um einen üblichen Prozess, sondern um ein Antragsverfahren. Der Messerstecher soll die Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen haben, weil er nach dem Ergebnis eines psychiatrischen Gutachtens unter einer paranoiden Schizophrenie leidet. Deshalb geht es nicht um ein Urteil, sondern um die mögliche Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus.

Fünf Verhandlungstage hat die Erste Große Jugendkammer bislang angesetzt. DNA-Spuren am Tatort sollen den 21-Jährigen überführt haben. „Mein Mandant wird das nächste Mal sowohl zur Tat als auch zur Person aussagen“, sagte am Montag der Verteidiger.

Kaum vernehmbar sprach der Angeklagte von Problemen, die er habe, wenn er sich in aller Öffentlichkeit öffnen solle. Einfühlsam versuchte der Kammervorsitzende Lothar Beckers den Gladbacher zu einer eigenen Aussage zu bewegen.

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