26 Anwohner wehren sich gegen Lärm

Die Messwerte in Giesenkirchen liegen allerdings im gesetzlichen Rahmen.

Mönchengladbach. In ihrer Wohnung an der Straße Ruckes nimmt Doris L. den Gehörschutz gar nicht mehr ab. „24 Stunden am Tag höre ich einen Brummton“, sagt sie (die WZ berichtete). Nach wie vor vermutet sie, dass die Geräusche von der Firma FSP, Frischsaft Frische Produktions GmbH, kommen, die am Rand des Gewerbegebietes Erftstraße Säfte produziert. FSP gehört zu Valensina.

Das Umweltamt hat darum vor Ort gemessen: am 21. Februar vor den Werkstoren sowie auf halber Strecke zwischen Firma und Wohnung, dann am 28. März in der Wohnung von Doris L.. Alle gemessenen Werte fallen jedoch in den Niederfrequenzbereich und seien somit nicht gesundheitsschädlich. Sie würden eher eine geringfügige Belastung darstellen.

Doris L. sieht das anders, sie will nicht aufgeben. „Das Umweltamt war nur einen Tag da“, beklagt sie. 25 Nachbarn, die sich ebenfalls gestört fühlen, haben mittlerweile in einer Liste unterschrieben. Alle nehmen die Geräusche anders wahr — eine Eigenschaft der niederfrequenten Töne. „Ich höre ab und zu einen hohen Pfeifton, fast wie ein Tinnitus“, berichtet Anwohnerin Nadine R..

Je nach Windrichtung und Wetterlage variiere die Lautstärke, vor allem abends und im Sommer sei der Ton häufiger zu hören. „Das ist schon eine starke Belastung.“ Roland B. nimmt sowohl einen dumpfen als auch einen hellen Ton wahr. „Für mich ist es unverständlich, dass die Werte in den Grenzen sein sollen. Die Belastung ist massiv“, sagt er.

Valensina versichert, die Beschwerden der Anwohner durchaus ernst zu nehmen. „Wir können nachvollziehen, wie unbefriedigend das ist“, heißt es aus der Pressestelle. Ende vergangener Woche seien bei der Firma die Messergebnisse der Umweltbehörde eingegangen. „Es ist alles im gesetzlichen Rahmen.“ Anscheinend werde subjektiv etwas gehört, das objektiv nicht messbar sei. „Es gibt keinen Anhaltspunkt, von wo der Ton kommt, daher seien dem Unternehmen die Hände gebunden.“

Für Valensina und für das Umweltamt hat sich die Angelegenheit erledigt. Doris L., ihr Anwalt und die anderen 25 Anwohner geben sich damit allerdings nicht zufrieden. „Wir bleiben dran“, versprechen sie.

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