3500 Jahre altes jüdisches Fest

Kinder und Jugendliche aus dem Rheinland feiern Simchat Torah.

Mönchengladbach. Es geht fröhlich und lebhaft zu im jüdischen Gemeindezentrum in Mönchengladbach: Kinder und Jugendliche drängen durch die mit Luftballons geschmückten Türen hinein, werden begrüßt und mit bunten Aufklebepunkten verschiedenen Gruppen zugeordnet. Sie werden jetzt gemeinsam essen und arbeiten, Lieder und Tänze einstudieren und zum Schluss zusammen singen und tanzen.

Die jüdische Gemeinde Mönchengladbach richtet zum ersten Mal das Fest Simchat Torah, „Freude der Tora“, für die Kinder und Jugendlichen der acht Gemeinden zwischen Essen und Aachen aus.

Zuerst wird gemeinsam von den Speisen gegessen, die die Mitglieder der Gladbacher Gemeinde vorbereitet haben. Es wird gemeinsam auf Hebräisch der Segenswunsch über das Brot gesprochen, angeleitet vom Jugendreferenten Gabriel Goldberg. „Wir arbeiten sehr intensiv daran, jüdisches Bewusstsein und Liebe zum Judentum zu vermitteln“, erklärt er.

„Nur durch die Weitergabe der 3500 Jahre alten Traditionen überlebt das Judentum.“ Deshalb habe jede Gemeinde ein Jugendzentrum, in dem ehrenamtliche Betreuer mit den Jüngeren arbeiten. An diesem Sonntag sind alle Mitarbeiter der Gladbacher Gemeinde auf den Beinen.

Das Fest Simchat Torah wird nach Ende des siebentägigen Laubhüttenfestes gefeiert. Es wird anlässlich der Beendigung eines Vorlesezyklus der Tora, im Deutschen als die fünf Bücher Mose bezeichnet, begangen.

Heute ist es wieder so weit: Dann werden die Tora-Rollen durch die Synagoge getragen und der Respekt vor den Grundlagen jüdischen Glaubens bezeugt. Für die Kinder werden Süßigkeiten geworfen, es ist ein Fest der Freude.

Im Vorfeld solch wichtiger jüdischer Feste richten einzelne Gemeinden Angebote für alle Kinder und Jugendlichen der Region aus, um ihnen die Grundlagen der Feste zu vermitteln. „Wir wollen die Traditionen vermitteln, aber das Lernen muss Spaß machen“, betont Goldberg.

Deshalb geht es auch am Sonntagnachmittag fröhlich zu im Gemeindezentrum: Unter der Anleitung eines Breakdancers wird ein Tanz einstudiert. Es gibt ein Quiz oder die Gedanken zur Tora werden auf Tapetenrollen geschrieben. Rie

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