Auszahlung beendet Feuerwehr-Streit

Angeblich wollen einige 2013 Mehrstunden machen.

Mönchengladbach. Mit der Überweisung des November-Gehaltes Ende der Woche soll der lange Streit um unbezahlte Überstunden bei der Feuerwehr zu Ende sein. Davon geht Thomas Enk, „Feuerwehr-Experte“ im Personalrat (Arbeitnehmer-vertretung) der Stadtverwaltung aus. Allerdings würden die betroffenen rund 200 „Florianer“ längst nicht die einmal im Raum stehenden maximal 12 000 Euro erhalten.

Laut Enk sind die Zahlungen unterschiedlich, auch die Frage der Betriebszugehörigkeit spiele eine Rolle. Demnach bekommen einige mehrere 100 Euro, die meisten aber etwa 8000 Euro.

Auch Pensionäre dürften sich über das nachträgliche „Weihnachtsgeld“ freuen. Angeblich soll die Gesamtsumme, die Stadtfinanzchef Bernd Kuckels (FDP) in Sachen Überstunden bereitstellen muss, bei etwa 2,5 Millionen Euro brutto liegen.

Laut EU sind höchstens 48 Stunden Arbeitszeit erlaubt. Doch die Feuerwehrleute leisteten und leisten 54 Wochenstunden. Nur so waren, beziehungsweise sind ein einigermaßen effektiver Brandschutz- und Rettungsdienst möglich.

Erst 2007 unterschrieben die Beamten ein Papier, in dem steht, dass sie für die geleisteten sechs Stunden mehr eine pauschale Vergütung von 20 Euro brutto erhalten. Für den Zeitraum davor — von 2002 bis 2006 — wurden sie von den damaligen Verantwortlichen der Stadt vertröstet. Man werde schon eine Regelung finden, erklärten die.

Doch die kam nicht zustande, es gab Streit. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung kam es zu Protestaktionen, und OB Norbert Bude (SPD) als Dienstherr schaltete einen externen Juristen zur Wahrheitsfindung ein. Anfangs weigerte sich der SPD-Politiker zu zahlen, dann lenkte er unter dem Eindruck frustrierter wie empörter Feuerwehrleute ein.

Und wie geht es jetzt weiter? Bekanntlich haben die meisten der 200 Feuerwehrleute die Regelung „20 Euro für sechs Mehrstunden“ zum Jahresende aufgekündigt. Dies geschah zu dem Zeitpunkt, als Arbeitgeber Bude signalisierte, er denke nicht daran, das Überstundengeld zu überweisen. Bliebe es bei den 48 Stunden, müsste die Stadt 29 bis 35 neue Leute einstellen, um Lücken zu schließen, heißt es im Stadtressort fürs Personal.

Mittlerweile sollen „nicht wenige Feuerwehrmänner“ erneut eine Vereinbarung mit ihrem Brötchengeber unterzeichnet haben, wonach sie im kommenden Jahr 54 Stunden ableisten wollen — für die erwähnte Pauschalsumme von 20 Euro.

Thomas Enk hat auch davon gehört und sagt: „Das sind Gerüchte.“ Bislang stehe eine offizielle Regelung aus. 2014, so Enk, sind die 54 Stunden sowieso nicht mehr möglich. Dann müsse die Stadt neues Feuerwehr-Personal verpflichten.

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