Bald wieder RY-Kennzeichen?

Die SPD will sich trotz eines ablehnenden Ratsbeschlusses nochmals mit dem Thema befassen.

MKV-Chef Bernd Gothe ist Rheydter. Das erahnt man auch an seinem Kennzeichen, wie auf dem Bild von 2011 zu sehen ist.

MKV-Chef Bernd Gothe ist Rheydter. Das erahnt man auch an seinem Kennzeichen, wie auf dem Bild von 2011 zu sehen ist.

Foto: Ilgner, Detlef (ilg)

Mönchengladbach. Für Rheydt-Nostalgiker wäre es ein Traum: ein Autokennzeichen, dessen erste Buchstaben nicht „MG“, sondern „RY“ sind. Die Rückkehr der alten Ortskennung für Rheydt wurde zwar am 21. März 2012 per Ratsbeschluss abgeschmettert — und das mit großer Mehrheit. Dennoch will sich die SPD Giesenkirchen jetzt erneut für die Wiedereinführung einsetzen. Dabei waren es auch Sozialdemokraten, die sich vor zweieinhalb Jahren für „MG“ — und das bitte für alle — einsetzten. Schließlich seien Rheydt und Gladbach längst eine Stadt.

Im Jahr 2012 hatten die Verkehrsminister der Länder die Fahrzeug-Zulassungsverordnung geändert. Danach konnten 40 Unterscheidungs-Kennzeichen, die im Zuge der kommunalen Neugliederung zwischen 1966 und 1975 ausgelaufen waren, wieder vergeben werden. Viele Kommunen machten davon Gebrauch. Im Kreis Heinsberg wurde die Ortskennung für Erkelenz „ERK“ wieder eingeführt, im Kreis Wesel überrannten die Moerser ihr Straßenverkehrsamt geradezu, um ein MO-Kennzeichen an ihren Wagen anbringen zu können.

Auf dem SPD-Unterbezirks-Parteitag am 13. September soll über den Vorschlag der Giesenkirchener Sozialdemokraten abgestimmt werden. Barbara Gersmann, Bezirksvorsteherin Süd, findet die Idee „super“. „Warum sollte man den Rheydtern das RY-Kennzeichen verwehren?“ Es gebe zwei Zentren in der Stadt, und beide hätte ihre eigene Identität.

Für Gersmann würden die unterschiedlichen Ortkennungen keine Spaltung bedeuten. Außerdem könnte man von der Verwaltung prüfen lassen, ob im Zuge der Haushaltkonsolidierung eine höhere Gebühr für den Wechsel von MG zu RY genommen werden könnte. Wenn es ein RY-Kennzeichen geben würden, würde die Bezirksvorsteherin die Kombination RY-MG wählen.

Für die CDU kommt der neue Vorstoß überraschend. „Wenn das wirklich gewünscht wird, müssten wir mit unseren Koalitionspartnern darüber reden, wie es sich gehört“, sagt Frank Boss. Er findet allerdings, dass es momentan wichtigere Probleme in Mönchengladbach gibt — etwa die Unterbringung der Flüchtlinge.

Im Straßenverkehrsamt ist das RY-Kennzeichen kein großes Thema. Im Jahr gebe es höchstens eine Handvoll Nachfragen, heißt es. Und: Seit der klaren Beschlussfassung des Rates gegen die Wiedereinführung habe das Interesse deutlich abgenommen.

Übrigens: Wer sich eine Kombination mit MG-RY sichern will, hat noch reichlich Auswahl. Rund 1000 verschiedene Kennzeichen sind mit diesen Buchstaben noch zu haben.

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