Baumscheiben-Streit: Ließ die Bank ihre Beziehungen spielen?
Anwohner der Senefelderstraße wie die Spedition Wimmer kritisieren die neue Baumscheiben-Regelung. Laut der Volksbank sollen die Scheiben die Straße weniger gefährlich machen.
<strong>Mönchengladbach. Nicht akzeptieren will die Spedition Wimmer & Söhne (Senefelderstraße 16) die neue Baumscheiben-Regelung auf der Neuwerker Senefelderstraße in Höhe der Gladbacher Volksbank-Zentrale und der Oettinger Brauerei. Geschäftsführer Wolfgang Grümmer schrieb nach der Berichterstattung in der Westdeutschen Zeitung sowohl Bankchef Lothar Erbers als auch OB Norbert Bude (SPD) einen deutlichen Brief. Beide liegen unserer Zeitung vor.
Grümmer erklärt, ihm fehle für die Vorgehensweise jedes Verständnis. "Und mit dieser Auffassung stehen wir nicht alleine da." Offenbar sei der Wunsch der Bank nur wegen der "herausragenden Beziehungen" zu den Verantwortlichen der Stadt und der Politik rasch erfüllt worden, meint Grümmer.
Die fünf Baumscheiben wurden auf Drängen der Volksbank und anscheinend auch der Oettinger Brauerei auf öffentlicher Straßenfläche angelegt. Laut einem Bankensprecher sollen sie das "Gefährdungspotenzial" für den Bereich der Firmeneinfahrt durch ständig abgestellte Laster eindämmen. Brummis können auf den Flächen zwischen den Scheiben nicht mehr abgestellt werden.
Es ist allerdings ein offenes Geheimnis, dass sich vor allem die Volksbanker über die Lkw-Parkerei vor ihrer Haustür geärgert haben. Das passe nicht zum attraktiven Erscheinungsbild des Bank-Gebäudes, in dem vorher die Hannen-Brauerei residierte.
Grümmer: "Durch die Scheiben haben die anderen Bewohner und Gewerbetreibenden auf der Senefelderstraße nun verstärkt Probleme mit dem Lkw-Verkehr und dem Lkw-Parken." Aber das scheine die Bank und die Stadt wohl nicht zu interessieren.
Ein Stadtsprecher sagte, auf Bitten der Bank seien die Straßen-Kreisel nach einer Ortsbesichtigung genehmigt worden. Bekannt ist, dass die Gladbacher Volksbank sämtliche Kosten übernahm. Die Stadt habe doch kein Geld dafür.
