Besonders frühes Frühchen: 490 Gramm schweres Baby geboren

Der kleine Jonathan-Markus wollte schon in der 23. Woche auf die Welt – es geht ihm gut. Bei der Geburt war das Frühchen nur 27 Zentimeter groß.

Mönchengladbach. So ganz unbefangen geht Andrea Willemsen mit ihrem Jonathan-Markus noch nicht um. Dabei sitzt er wie jedes proppere Neugeborene entspannt auf ihrem Schoß. Doch ihr jüngster Sohn hat schon eine ganze Menge hinter sich. Davon zeugen noch die Schläuche, die den siebzehn Wochen alten Knaben aus einer Gas-Flasche zusätzlich mit Sauerstoff versorgen.

Siebzehn Wochen ist er schon alt, wurde am 12. Januar in der 23. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt entbunden, schon das eine ärztliche Meisterleistung. "Die Gebärmutter ist noch sehr klein zu diesem Zeitpunkt, das Kind ist winzig", beschreibt Chefarzt Harald Lehnen von der Frauenklinik am Elisabeth-Krankenhaus die Schwierigkeiten, mit denen er sich konfrontiert sah. Eine normale Geburt mit dem hohen Druck im Geburtskanal hätte Jonathan-Markus mit Sicherheit nicht überlebt.

Ein weiteres Problem sind die Augen. "Der Augenhintergrund bildet sich an der Luft nicht so aus, wie wenn das Kind im Bauch der Mutter wächst", beschreibt Wintgens das Problem. Operationen an beiden Augen waren nötig. Auch jetzt muss das Kind jede Woche vom Augenarzt untersucht werden. Die Familie kommt dann aus Brüggen-Born nach Rheydt.

Ansonsten geht es Jonathan gut. Harald Lehnen bezeichnet das als "kleine Sensation". "Amerikaner machen immer wieder Schlagzeilen mit Frühgeburten aus der 22. Schwangerschaftswoche, aber das letzte so geborene Kind ist schwer behindert." Normalerweise wird die 24. Schwangerschaftswoche als Grenze für ein Überleben angesehen.

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