Bethesda Krankenhaus: Kardiologische Praxis zieht in den Neubau

Die größte kardiologische Praxis am Niederrhein zieht in den Neubau am Evangelischen Krankenhaus Bethesda.

Mönchengladbach. In einer in Nordrhein-Westfalen einmaligen Art werden in Gladbach nun ambulante und stationäre Angebote in der Kardiologie verzahnt. Das neue Facharzt-Zentrum macht´s möglich: in den Neubau am Ev. Krankenhaus Bethesda zieht die größte kardiologische Praxis am Niederrhein ein. In einer ungewöhnlichen Kooperation übernehmen die niedergelassenen Mediziner gleichzeitig Chefarztfunktionen in der neu eingerichteten kardiologischen Abteilung des Krankenhauses.

„Das ist ein Zukunftsmodell“, ist sich Bethesda-Geschäftsführer Walter Schiller sicher. Für die Patienten liegen die Vorteile auf der Hand. Sie wechseln aus der ambulanten Behandlung im Bedarfsfall ins Krankenhaus, werden aber von ihrem vertrauten Arzt weiterbehandelt. Nach dem stationären Aufenthalt findet die Nachsorge wieder in der Praxis statt.

„Das ist die Chance auf Kontinuität in der Behandlung — ohne Reibungsverluste und Doppeluntersuchungen.“ Kurze Wege und eine optimierte Versorgung sind weitere Pluspunkte des Konstrukts. Vier der beteiligten Ärzte werden weiter schwerpunktmäßig in der Praxis arbeiten, der Fünfte wird vorwiegend die Chefarztfunktion ausüben.

Dr. Carsten Stoepel ist bereits seit dem 2. Januar als Chefarzt am Bethesda und hat dort inzwischen die kardiologische Abteilung aufgebaut, die jetzt über 30 Betten verfügt. Mit der Fertigstellung des Neubaus kommt eine kardiologische Intensivstation und eine sogenannte „Chest Pain Unit“ dazu. Hier werden Patienten mit unklaren Brustschmerzen eingeliefert und besonders schnell nach festgelegten Kriterien durch Kardiologen auf lebensbedrohliche Erkrankungen untersucht.

Alle notwendigen medizinischen Geräte, wie ein Herzultraschallgerät oder ein CT, sind vor Ort und von qualifiziertem Personal besetzt — 24 Stunden am Tag. „In einer ,Chest Pain Unit’ brauchen wir nur sechs Stunden, um alle Untersuchungen durchzuführen, die einen Infarkt feststellen oder ausschließen“, erklärt Dr. Stoepel. In einem normalen Krankenhaus könne das bis zu 48 Stunden dauern.

Voraussichtlich Ende April wird die Brustschmerz-Einheit in Betrieb gehen können. Im Mai wird dann die Praxis Pothoff, Bolzenius, Homberg, Montino, Stoepel in die neuen Räume im Facharzt-Zentrum am Bethesda einziehen. Die Kardiologen investieren mehr als eine Million Euro in die Ausstattung. Darin enthalten sind auch zwei Herzkatheter-Messplätze, die in Zukunft auch durch das Krankenhaus genutzt werden sollen.

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