Borussia besingt den FC Köln

Bei der Borussen-Sitzung zeigt man sich tolerant. Die Bläck Fööss singen Ruut-Wiess.

Mönchengladbach. Man kann ja Vieles machen im Karneval, für ein paar Tage werden die ansonsten gültigen Gesetze und Regeln außer Kraft gesetzt. Menschen, denen man es nicht zutrauen würde, legen sich originelle Kostüme zu, das Prinzenpaar bekommt den Schlüssel zum Rathaus und der strenge Firmenchef gibt der unfreundlichen Köchin aus der Cafeteria ein "Bützchen".

Als sich aber die Bläck Fööss rot-weiße Schals umhängten, um das Lied "Rut & Wiess" anzukündigen, kochte die Volksseele im Kunstwerk über. Wenn schon die Fußballprofis der Sitzung nicht beiwohnen durften - Trainer Jos Luhukay sah die Vorbereitung auf den Rückrundenstart gegen den 1. FC Kaiserslautern gestört - so mussten doch wenigstens die zahlreichen Borussia-Fans im Saal die Fahnen hochhalten.

Kurz, bevor Sänger Kafi Biermann das Lied anstimmen wollte, stürmte ein als Günter Netzer verkleideter Mann die Bühne, riss das Mikrofon an sich und erinnerte, mit einer Nachbildung des DFB-Pokals aus Alufolie in der Hand, daran, wie er sich im Pokalfinale 1973 für Borussia selbst eingewechselt hatte. Gegner: natürlich der 1. FC Köln. Sieger: natürlich Borussia Mönchengladbach.

Die Bläck Fööss wurden mit grün-weiß-schwarzen Schals und Altbier ausgestattet und sangen als Freundschaftsangebot "Grün-Ruut-Wiess, wie lieb’ ich Dich" und wünschten sowohl dem FC Köln als auch Borussia den Aufstieg in die erste Liga. Im Karneval ist halt Vieles möglich.

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