1899-Trainer Kurz zum Einstand nur 0:0 gegen Gladbach

Sinsheim (dpa) - Glanzloses Debüt für Marco Kurz - aber der neue Trainer der TSG 1899 Hoffenheim haderte nicht. Im ersten Spiel unter seiner Regie kam der Tabellen-16. der Fußball-Bundesliga nur zu einem 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach.

„Es bringt nichts, auf die Tabelle zu schauen. Am Ende wird abgerechnet, und dann wird man sehen, was dieser Punkt wert ist“, sagte Manager Andreas Müller nach dem etwas enttäuschenden Rückrunden-Start der Kraichgauer, lobte aber die sichtlich verbesserte Mannschaft: „Unterm Strich war das ein Schritt in die richtige Richtung.“

Vor 26 500 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena konnte Hoffenheim wenigstens die siebte Niederlage in Serie verhindern, der letzte Sieg war das 3:2 gegen Schalke 04 am 3. November. Gladbach blieb im achten Pflichtspiel hintereinander ungeschlagen, ließ aber ebenso zündende Ideen im Angriff vermissen. „Wir hätten natürlich alle gerne drei Punkte gehabt, aber in unserer Situation ist das etwas vermessen“, sagte Kurz. „Was gut war, war die Einstellung, war das Abwehrverhalten und war der Siegeswillen.“

Andreas Beck führte die Hoffenheimer als neuer Kapitän aufs Feld. Im Tor stand erstmals seit zwei Monaten wieder Ex-Nationalkeeper Tim Wiese - und blieb weitgehend beschäftigungslos. Kurz hatte dem 31-Jährigen zwar die Spielführerbinde weggenommen, ihn aber wieder zur Nummer 1 gemacht. Die Gastgeber übernahmen gleich das Kommando: Roberto Firmino vergab nach Hereingabe von Kevin Volland in der 7. Minute die erste dicke Chance und scheiterte dann mit einem satten Schuss an Borussia-Schlussmann Marc-Andre ter Stegen (20.).

Die Gladbacher, die noch nie in Hoffenheim gewonnen haben, mussten kurzfristig auf den erkrankten Innenverteidiger Martin Stranzl verzichten. Erstmals seit drei Monaten und nach einer langwierigen Knieverletzung in der Startelf stand Luuk de Jong; der niederländische 12-Millionen-Euro-Rekordeinkauf blieb aber blass. Angreifer Igor de Camargo, der nach Angaben von Sportdirektor Max Eberl den Verein verlassen kann, war nicht im Kader. Das galt auch für Hoffenheims einzigen Wintereinkauf, den Peruaner Luis Advincula.

Erst nach 30 Minuten musste Wiese zupacken - bei einem harmlosen Freistoß von Juan Arango. Seine Vorderleute standen bis dahin weitgehend sicher und bestens eingestellt vom einstigen Defensivspezialisten Kurz gegen die abwartenden Gladbacher. Überhaupt wirkte das Spiel der TSG viel geordneter und disziplinierter im Vergleich zu den letzten Auftritten unter Markus Babbel und auch Interimscoach Frank Kramer. Sejad Salihovic versuchte immer wieder, auch nach vorne Akzente zu setzen. Der Bosnier musste aber schon nach 35 Minuten mit Knieproblemen verletzt vom Platz.

Die schwache Partie nahm auch nach dem Wechsel kaum Fahrt auf. Die Borussia hoffte auf einen Geistesblitz von Arango oder de Jong, konnte sich jetzt immerhin eine leichte Feldüberlegenheit erspielen. Brouwers hätte aus der ersten Torgelegenheit der Gäste in der 70. Minute unbedingt das 1:0 machen müssen - doch der Kapitän köpfte am Tor von Wiese vorbei.

Die TSG-Profis und ihr Trainer rauften sich noch zweimal die Haare, als ter Stegen zunächst einen Flachschuss von Tobias Weis entschärfte (76.) und der eingewechselte Joselu (85.) den Ball am rechten Pfosten vorbeihämmerte. Und so hatte Kurz zehn Monate nach seiner Beurlaubung als Chefcoach des 1. FC Kaiserslautern nichts zu feiern bei seinem Comeback auf der Bundesligabühne. Sein Kollege Lucien Favre konnte mit dem Remis am Ende gut leben: „Wir waren manchmal ein wenig zögerlich. Aber ein Punkt auswärts ist nicht schlecht.“

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 29,3 - 70,7

Torschüsse: 17 - 12

gew. Zweikämpfe in %: 59,2 - 40,8

Fouls: 11 - 18

Ecken: 8 - 4

Quelle: optasports.com

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