Borussia: Die Baustellen zum Rückrundenstart

Die meisten Positionen in der Stammelf von Borussia Mönchengladbach scheinen vergeben.

Mönchengladbach. Mit dem Auswärtsspiel bei 1899 Hoffenheim beginnt für Borussia Mönchengladbach die Rückrunde in der Fußball-Bundesliga. Wie sieht es in den einzelnen Mannschaftsteilen aus? Eine Analyse.

Spätestens im letzten Hinrundenspiel in München hat Marc-André ter Stegen gezeigt, dass er sein Formtief überwunden hat. Er war reaktionsschnell, ruhig bei hohen Bällen und hatte die Übersicht, die ihn in der vergangenen Saison auszeichnete. Die Pause tat ihm zusätzlich mental gut. Er wirkte in den vergangenen Tagen bei Interviews gelassen. Ein Problem könnte es geben, wenn der 20-Jährige länger ausfällt. Christofer Heimeroth (31) verfügt zwar über viel Erfahrung, aber kaum über Spielpraxis. Der Durchbruch auf allerhöchstem Niveau blieb ihm in seiner Karriere verwehrt. Torhüter Nummer drei, Janis Blaswich, war zuletzt mehrfach verletzt. Bliebe im Notfall A-Jugend-Keeper Niklas Bolten für die Ersatzbank.

An Alvaro Dominguez und Martin Stranzl in der Innenverteidigung führt derzeit kein Weg vorbei, als Ersatzmann steht Roel Brouwers bereit — so gut aufgestellt auf dieser Position sind nur wenige Bundesligisten. In der Abwehrkette links konkurrieren Oscar Wendt und Filip Daems, bei dem der Schwede derzeit die Nase vorn zu haben scheint. Doch der Belgier, immerhin Kapitän und dienstältester Borusse, wird den Kampf um den Stammplatz nicht aufgeben. Ein Problem entsteht, wenn Rechtsverteidiger Tony Jantschke ausfällt. Der als Ersatz vorgesehene Matthias Zimmermann wurde an Fürth ausgeliehen, (bisher) kein Ersatz verpflichtet. Martin Stranzl ist auf Dauer für diese Position zu langsam und im Aufbauspiel nicht stark genug.

Juan Arango, von den Fans zum „Spieler der Hinrunde“ gewählt, gilt als heilig, er würde selbst bei einer Serie schlechter Leistungen kaum in Frage gestellt. Im Duell um die beiden Positionen im defensiven Mittelfeld hat Granit Xhaka zwar Fortschritte gemacht, ist aber wohl noch nicht so weit, in die Stammelf zu rutschen. Auch bei den Testpartien im Trainingslager in Dubai war sein Offensivspiel zu fehlerhaft, die Gegner kamen zu kontern — der Grund, wieso der Schweizer in der Hinrunde aus der Anfangsformation flog. Verbleibende Kandidaten für die rechte Seite sind nach der Verletzung von Alexander Ring (Kapseldehnung im Knie) Tolga Cigerci und Alexander Rupp. Für Cigerci spricht das bessere Offensivspiel, für Rupp die solidere Defensivarbeit. Gut möglich, dass Favre die Besetzung jeweils vom Gegner abhängig macht.

Luuk de Jong hat in Dubai positiv auf sich aufmerksam gemacht. Der Niederländer ist nach der Knieverletzung wieder topfit, das Zusammenspiel mit den Mitspielern funktioniert immer besser, der Niederländer scheint das System von Lucien Favre verstanden zu haben. Als Ersatz steht Mike Hanke bereit, der ein etwas anderer Spielertyp als de Jong ist. Hanke hat sich in der vergangenen Saison als Torvorbereiter und Anspielpartner in der Spitze einen Namen gemacht. Igor de Camargo spielt wie berichtet keine Rolle mehr. Um die Position als „hängende“ Sturmspitze duellieren Patrick Herrmann, Peniel Mlapa und Branimir Hrgota. Letztgenannter hat im Trainingslager bewiesen, dass er Fortschritte gemacht hat. Was für Mlapa offenbar nicht gilt.

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