Borussias ultimativer Existenzkampf

Die Entscheidung, ob Gladbach den Klassenerhalt schafft, fällt heute im zweiten Relegationsspiel. Fiebern Sie jetzt mit auf wz.de - ein Klick auf den Banner rechts öffnet den Liveticker.

Mönchengladbach. Diese vier Millionen Euro können heute Abend fast das zehnfache Wert sein. Vielleicht ist es nur dieses eine Tor, das Igor de Camargo einen Platz in den Geschichts-Büchern von Borussia Mönchengladbach sichert. Geschossen hatte er es am vergangenen Donnerstag — und seinem Klub im Duell mit dem VfL Bochum den 1:0-Vorsprung verschafft. Den gilt es jetzt (20.30 Uhr/wir berichten im Liveticker) im zweiten Relegationsspiel zu verteidigen.

Für vier Millionen Euro hatte die Borussia de Camargo vor einem Jahr von Standard Lüttich verpflichtet. Bescheiden wenig, wenn denn sein Tor am Ende den Klassenerhalt sichern sollte. Ansonsten müsste der 70 Millionen-Etat in der 2. Liga auf rund 40 Millionen schrumpfen. Um dieses Szenario abzuwenden, genügt den Gladbachern am Mittwoch in Bochum bereits ein 0:0.

Dabei ist nicht einmal sicher, ob de Camargo, der spielende Mittelstürmer oder der stürmende Mittelfeldspieler, überhaupt in der Startelf stehen wird. „Fragen Sie den Trainer“, wehrt de Camargo Fragen nach seinem Mitwirken am Mittwoch ab. „Ich bin aber bereit, habe eine gute Vorbereitung gemacht“, sagte er voller Überzeugung. „Ich erwarte ein hartes Spiel. Bochum hat es im Hinspiel sehr gut gemacht. Wir müssen alles geben, um die Klasse zu halten.“

Vier Tage vor der mit Spannung erwarteten Jahreshauptversammlung könnten die Gladbacher mit der Fortsetzung ihrer zuletzt gestarteten Erfolgsserie mit fünf Spielen ohne Niederlage nicht nur ihr sportliches Rettungs-Wunder feiern, sondern auch für Rückenwind in der Chefetage sorgen. Die „Initiative“ Borussia mit Frontmann Stefan Effenberg strebt die Führung im Klub an — und damit die Abwahl von Präsident Rolf Königs und seiner Mannschaft.

Das Gerangel um die Macht im Klub erhielt eine pikante Note, weil Effenberg im Hinblick auf die Mitgliederversammlung am 29. Mai seinen Mitgliedsausweis von Borussia angefordert hatte. Der Klub aber eröffnete ihm, dass er eigentlich schon kein Mitglied mehr sei, da er drei Jahre lang keinen Beitrag mehr bezahlt habe.

Doch als verdientem Spieler erlaubte man ihm die Nachzahlung von 180 Euro. Effenberg erklärte sein Versäumnis damit, dass er bis zuletzt in den USA gelebt habe und ihn keine Mahnungen bezüglich des Mitgliedsbeitrags erreicht hätten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort