„Der Mutige“ will Fuß fassen

Der Japaner Yuki Otsu trainiert seit gestern bei seinem neuen Verein Borussia Mönchengladbach mit.

Mönchengladbach. Die ersten Brocken Deutsch klappen schon. „Guten Tag“, „Danke schön“ — für den Japaner Yuki Otsu hat das Abenteuer Fußball-Bundesliga endgültig begonnen. Die Borussia hat den Offensiv-Spieler bis zum 30. Juni 2014 von Kashiwa Reysol verpflichtet. Ablöse: Annähernd 500 000 Euro.

Bereits während der Vorbereitung war Otsu als Testspieler in Gladbach, gestern wurde Yuki (bedeutet „der Mutige“) offiziell im Borussia-Park vorgestellt. VfL-Sportdirektor Max Eber berichtet: „Wir kennen den Spieler seit zwei Jahren, haben ihn beobachtet. Er hat das Zeug zum Bundesligaspieler. Mit seinen Dribblings, seiner Schnelligkeit, mit seiner Gefährlichkeit kann er unserer Mannschaft eine neue Qualität geben. Wir geben ihm aber die Zeit, sich hier einzugewöhnen.“

Damit der 21-Jährige — er kommt ohne Familie oder Freundin nach Deutschland — so schnell wie möglich Fuß fassen kann am Niederrhein, hat Borussia ihm mit Yu Nishimura (37) einen Betreuer und Dolmetscher zur Seite gestellt. Sprachunterricht will Otsu „so schnell wie möglich“ nehmen.

Wo er wohnen wird, weiß der Offensiv-Wirbler aus dem Land der aufgehenden Sonne noch nicht. Dass man in Düsseldorf gutes Sushi bekommt, aber schon. „Da gibt es gute japanische Restaurants. Aber das Sushi in Japan ist eine Klasse für sich.“

Die erste Trainingseinheit gestern als Neu-Profi sei hart und anstrengend gewesen, an die Bundesliga („eine der besten Ligen der Welt“) müsse er sich erst noch gewöhnen. Große Zweifel, dass ihm das nicht gelingen könnte, hat Otsu offenbar nicht. „Ich traue mir das zu.“

Zugetraut hat sich Yuki auch bereits Kostprobe aus der deutschen Küche: „Leberkäse mit Spiegelei“, verrät Max Eberl und ergänzt: „Das soll aber nicht heißen, dass sein nächster Klub Bayern München heißt.“ Es habe ihm gut geschmeckt, so Otsu, der nur allzu gerne in die Fußstapfen seines Landsmannes Shinji Kagawa treten würde. Der hat sich bei der anderen Borussia in Dortmund einen Namen gemacht. Otsu: „Natürlich ist Shinji ein Vorbild. Er hat eine sehr erfolgreiche Saison gespielt, das war schon sehr beachtlich. Aber ich will mich zunächst in der Bundesliga etablieren.“

Dafür will sich der japanische Jungspund mit der irren Frisur vor allem eins tun: „Jeden Tag aufs Neue hart arbeiten und um meinen Platz kämpfen.“

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