Die Fehler des Lucien Favre

Mönchengladbach. Gladbachs Trainer Lucien Favre wirkte aus verständlichen Gründen nach der 1:2-Pleite gegen Hoffenheim genervt. „Sie stellen Fragen“, antwortete er auf die Frage der WZ, ob die vier Umstellungen, die er in der Anfangself vorgenommen hatte, möglicherweise zu viel waren.

Die Frage, ob seine späten Auswechslungen (74., 77. und 83. Minute) nicht zu spät erfolgten angesichts des hohen Kräfteverschleißes bei den Spielern, beantwortete der Schweizer ausweichend. „Ich wollte ja früher wechseln, aber es ging nicht“, sagte der Trainer.

Das ist aber nur die halbe Wahrheit. In der 70. Spielminute, also zwölf und eine Zeigerumdrehung nach den Einwechslungen von Roberto Firmino und Sven Schipplock, hatte Favre Mike Hanke an die Seitenlinie gerufen, der vier Minuten warten musste, bis er aufs Spielfeld durfte. Favre hätte jedoch schon viel früher erkennen müssen, dass die Kräfte schwanden.

Dass der Trainer seine Stammelf auf vier Positionen verändert hatte (Nordtveit und Stranzl blieben gezwungenermaßen draußen, Wendt und Hanke jedoch nicht) dürfte ihm die Entscheidung erschwert haben. Doch den defensivstarken Wendt für Herrmann, der unter massiven Krämpfen litt, früher zu bringen — damit hätte Favre keinen Fehler gemacht.

Als Dilemma stellt sich im Nachhinein auch heraus, dass der Trainer neben Thorben Marx keinen weiteren „Sechser“ aufgebaut hat. Der erschöpfte Roman Neustädter musste sich deshalb bis zum bitteren Ende durchquälen.

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