Elfer-Fehlschütze Hrgota hat schlecht geschlafen

Das Talent von Borussia Mönchengladbach bereut, wie er den Ball geschossen hat.

Mönchengladbach. Das blamable Pokal-Aus im Elfmeterschießen (4:5) bei Drittligist Darmstadt 98 — es steckte den Profis der Gladbacher Borussia auch am Tag danach noch in den Knochen. Cheftrainer Lucien Favre hatte für gestern Morgen eine Einheit angesetzt. Während die Spieler aus der Startformation locker ausradelten, absolvierte der restliche Teil des Fohlen-Kaders eine Einheit auf dem Trainingsgelände im Borussia-Park.

Im Anschluss hatte sich die Stimmung jedoch nicht wirklich gebessert. „Wir können das leider nicht mehr rückgängig machen, was da in Darmstadt passiert ist“, sagte Mittelfeldspieler Granit Xhaka. Kapitän Filip Daems bemerkte: „Wir wissen alle, dass das nicht gut war und dass es so nicht geht.“

Auch Branimir Hrgota (20) stellte sich den Medien. Nach seinem gelupften Fehl-Schuss an die Latte beim alles entscheidenden Elfmeter war der junge Schwede massiv in die Kritik geraten. Das sei überheblich, arrogant oder übermütig gewesen, urteilten zahlreiche VfL-Fans. Hrgota sagte dazu: „Ich hatte keine gute Nacht. Ich habe schlecht geschlafen — aber was soll ich sagen? Es haben zwei Zentimeter gefehlt, dann ist es ein Tor. So klatscht der Ball an die Latte.“

Die Frage, ob die Kugel bei einem sogenannten Sicherheitsschuss ins Eck im Tor gelandet wäre, sei für ihn im Nachhinein schwer zu beantworten. „Was ist schon sicher? Es fehlten wenige Zentimeter. Schieße ich auf die Seite, kann der Ball auch an den Pfosten gehen.“

Borussia hätte einfach früher das Spiel entscheiden müssen und es gar nicht erst zum Elfmeterschießen kommen lassen dürfen. „Natürlich ist das alles total ärgerlich“, so Hrgota, „es waren sehr viele Fans von uns nach Darmstadt gereist. Die wollten uns siegen sehen — und wurden enttäuscht.“

Sollte er in Zukunft noch einmal einen Strafstoß schießen dürfen, wolle er sich für eine andere Lösung als die in Darmstadt entscheiden. „So schieße ich die nächsten Elfmeter nicht mehr“, versicherte Hrgota, „ich muss da jetzt durch und versuche positiv nach vorne zu schauen. Mit Bayern München wartet ein neues Spiel auf uns. Darauf müssen wir uns konzentrieren.“

Der Bundesliga-Auftakt am Freitag beim Triple-Sieger in München — für Borussia könnte der Klassiker durch die Pokal-Schmach vom Böllenfalltor gleich zu einer richtungsweisenden Standortbestimmung werden.

Präsentieren sich die Fohlen in der Allianz-Arena so schlapp wie im Pokal und gehen gegen den Rekordmeister ähnlich unter wie im jüngsten Kräftemessen beim Telecom-Cup (1:5), droht ein völlig missglückter Saisonauftakt.

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