Favre - der Bayern-Besieger

„Wir haben Respekt, aber keine Angst“, sagt Gladbachs Trainer über die momentan beste Mannschaft der Welt.

Mönchengladbach. Ein Klassiker zum Hinrunden-Ausklang — Bayern gegen Gladbach. Für die Mannschaft von Trainer Lucien Favre schließt sich der Kreis. Zum Jahresauftakt demütigten die Gladbacher die Bayern im Borussia-Park mit 3:1. Es war der zweite Sieg in einer Saison gegen die Bayern nach der Saison-Premiere mit dem 1:0 in München. Den Bayern blieb am Ende auch wegen dieser beiden Pleiten kein Titel.

Die Münchener haben ihre Lektion gelernt. Der früheste Herbstmeister der Bundesliga-Geschichte macht sich auf zur Rekordjagd — aktuell die wenigsten Gegentore, die meisten Treffer erzielt, die beste Tordifferenz. Und so weiter. Doch Bayern-Trainer Jupp Heynckes bedeuten Zahlen nicht viel. Vor allem jetzt nicht. „Es zeigt allein, dass das, was wir verändert haben, gegriffen hat“, sagte der Bayern-Trainer am Donnerstag betont nüchtern. Es sei ins Bewusstsein übergegangen, dass „wir manches anders machen müssen“.

So erging es auch seinem Kollegen Lucien Favre. Eher unfreiwillig, weil er eine neue Mannschaft ohne seine verlorenen Stars bauen musste — ohne Neustädter, Reus und Dante, dem Neu-Bayern, der sich in einem halben Jahr zum Abwehrchef in München aufgeschwungen hat. Was Favre über die Bayern denkt.

Lucien Favre: Es wäre eine sehr sehr große Überraschung, wenn Bayern nicht Meister wird. Nicht nur für mich. Dortmund hat das zweimal toll gemacht, aber ein drittes Mal Meister zu werden, ist sehr, sehr schwer. Aber man weiß es nie sicher im Fußball.

Favre: Sie waren schon immer eine Topmannschaft. Dieses Jahr sind sie mit Barcelona und Dortmund die beste Mannschaft auf der Welt. Sie haben sich gut verstärkt, intelligent verstärkt. Vor allem in der Defensive mit Dante und Martinez. Er ist die ideale Ergänzung im Mittelfeld zu Schweinsteiger. Er spielt sehr clever, ist taktisch gut geschult — ein kompletter Spieler.

Favre: Nein. Ich denke nicht. Sie werden mit der besten Mannschaft, die sie haben, spielen. Da bin ich sicher.

Favre: Wir müssen eine Topleistung bringen. Defensiv wie offensiv. In Bayern ist es für keine Mannschaft einfach zu punkten. Wir dürfen uns keine unnötigen Ballverluste leisten. Bayern ist extrem gefährlich im Umschaltspiel. Sie spielen bei Balleroberung sehr schnell offensiv. Manchmal musst du dich zurückziehen. Und ohne Foul spielen. Wir müssen sehen, wann wir etwas tiefer stehen und wann wir höher verteidigen müssen. Wir müssen auch Aktionen in der Offensive setzen. Nur verteidigen — das geht nicht. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, wann du ein Tor bekommst.

Favre: Wir müssen vorbereitet sein, auf alles, was kommen kann. Es geht nicht um große taktische Maßnahmen. Aber Kleinigkeiten sind wichtig. Ein paar Korrekturen hier und da. Wir haben Respekt, aber keine Angst.

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