Favres kurioses Treuebekenntnis

Gladbachs Trainer legt sich fest — aber nur für ein Jahr.

Ein Lächeln auf den Lippen: Gladbachs Trainer Lucien Favre bewertete das 0:0 beim Gastspiel in Frankfurt als Erfolg für die Borussia.

Ein Lächeln auf den Lippen: Gladbachs Trainer Lucien Favre bewertete das 0:0 beim Gastspiel in Frankfurt als Erfolg für die Borussia.

Foto: Arne Dedert

Frankfurt. Lucien Favre reagiert zuweilen genervt auf Fragen — wie am späten Freitagabend nach dem torlosen Unentschieden bei Eintracht Frankfurt. „Sie haben vielleicht andere Visionen als ich, andere Vorstellungen. So schlecht war es nicht. Das ist ein Punktgewinn“, konstatierte der Schweizer, nachdem ein Journalist die Möglichkeit in Betracht gezogen hatte, dass Borussia Mönchengladbach den direkten Weg in die Königsklasse verpassen könnte. Der Trainer der Fohlen-Elf war kurz auf 180.

Gladbachs Trainer spannt die Journalisten lange auf die Folter In der nächsten Frage steckte erst recht Pfeffer drin. Denn Medien-Berichten zufolge soll es zwischen dem Gladbach-Coach und den Dortmundern schon vor dem angekündigten Ausstieg von Jürgen Klopp im Sommer Gespräche gegeben haben. Abwerbungsversuche?

Der schweizer Erfolgscoach, der bis 2017 in Mönchengladbach unter Vertrag steht, spannte die Journalisten sekundenlang auf die Folter. Dann formulierte Favre wohlfeil: „Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich in der kommenden Saison nicht in Dortmund trainieren werde.“ Seit Sonntag ist ohnehin klar, dass Thomas Tuchel Klopps Nachfolger wird.

Klar ist nach dem 29. Spieltag aber auch dies: Die Fohlen-Elf kann fünf Runden vor Schluss von einem Europa-League-Platz nicht mehr verdrängt werden. Zudem hielt ihre formidable Serie (seit neun Spielen ohne Niederlage). So war es trotz des Verlusts von Rang drei alles in allem doch noch eine erfolgreiche Dienstreise, die etwas schleppend begonnen hatte: Denn auf dem Weg zum Stadion gerieten die Gladbacher in einen Stau. Spieler und Betreuer lösten das Problem auf ihre Art und bewältigten ein Stück der letzten Etappe zu Fuß, ehe der Vereinsbus die Fohlen wieder einfing und mit kleiner Verspätung das Ziel erreichte.

„Das war schon ein bisschen nervig“, sagte Kapitän Tony Jantschke, der nach dem 0:0 feststellte: „Wir haben hintereinander Bayern, Hoffenheim und Dortmund geschlagen. Dann darf es auch mal ein Unentschieden sein.“ Die Gladbacher scheiterten vor 51500 Zuschauern am unbändigen Willen der Gastgeber, die weiter von Europa träumen dürfen.

Beim Spiel in Dortmund am Samstag muss das Team von Thomas Schaaf allerdings auf die gesperrten Oczipka und Anderson verzichten.

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