Genugtuung für Max Kruse: Gladbach gegen Wolfsburg 1:0

Lange Zeit hatte der Gladbacher Stürmer nicht aus dem Spiel heraus getroffen. Am Sonntag erzielte er das späte Siegtor gegen Wolfsburg.

Genugtuung für Max Kruse: Gladbach gegen Wolfsburg 1:0
Foto: Witters

Mönchengladbach. Was für ein dramatisches Ende im Borussia-Park. Drei Minuten vor dem Abpfiff erlöste am Sonntag Max Kruse die Fohlen-Elf mit dem Siegtreffer zum 1:0 gegen den Tabellenzweiten aus Wolfsburg. „Europapokal, Europapokal“, tönte es aus den Kehlen von mehr als 50 000 begeisterten Zuschauern, die ihre Mannschaft minutenlang enthusiastisch feierten. „Das war klar verdient, wir waren insgesamt die bessere und aktivere Mannschaft“, sagte Cheftrainer Lucien Favre nach einer mitreißenden zweiten Hälfte, in der Borussia Mönchengladbach die Gäste aus der Autostadt ausbremsten — und nebenbei Bayern München zum Deutschen Meister machte.

Genugtuung für Max Kruse: Gladbach gegen Wolfsburg 1:0
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Damit erkämpfte sich die Borussia Platz drei in der Liga zurück und darf nun ernsthaft an den direkten Einzug in die Champions League glauben. „Wir haben die Chance, etwas ganz Großes zu erreichen“, strahlte Sportdirektor Max Eberl. „Aber noch sind wir nicht am Ziel. Das Kopf-an-Kopf-Rennen mit Bayer Leverkusen geht weiter.“ Es war der achte Sieg in Folge in der heimischen Arena, in der es in knapp zwei Wochen ein „Endspiel“ gegen Bayer Leverkusen gibt.

Borussia Mönchengladbach gegen VfL Wolfsburg 1:0
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Nach einem weiteren Dreier sah es lange Zeit nicht aus, obwohl Gladbach auch vor der Pause die Vorteile auf seiner Seite hatte, aber die zwingenden Aktionen und die Leidenschaft blitzten erst im zweiten Akt auf. Lucien Favre behielt mit seiner Vorahnung recht: Bei den Gästen stand doch Superstar Kevin de Bruyne (Mittelfußprellung) in der ersten Elf. Der belgische Weltklassespieler (zehn Tore, 18 Vorlagen) kam allerdings nicht wie gewohnt auf Touren. Zumal die Gastgeber, bei denen Tony Jantschke (grippaler Infekt) kurzfristig ausfiel, in der Partie den Ton angaben. Insbesondere Top-Torjäger Patrick Herrmann brachte mit seinen Rochaden Tempo ins Spiel und sorgte für die ersten Überraschungsmomente. Und für die erste Chance: Nach einer flachen Hereingabe von Kruse (21.) kam Herrmann um ein paar Schritte zu spät, nachdem Wölfe-Keeper Diego Benaglio ausgerutscht war.

Die Gäste schienen noch die Europapokalreise nach Neapel in den Knochen zu haben. Das Team von Dieter Hecking agierte zaghaft und abwartend. Allein de Bruynes 18-Meter-Schuss strich über die Latte. Und nach Granit Xhakas bösem Fehler vor dem eigenen Strafraum verfehlte Rodriguez nur knapp das Ziel.

Doch nach der Pause spielte nur noch Gladbach. Der wuchtige Schuss von Herrmann, den Benaglio glänzend parierte, war die Ouvertüre zu einem Offensivfeuerwerk, das die Zuschauer zeitweise von den Sitzen riss. Es fehlte in den entscheidenden Momenten aber die Präzision, um das Spiel zu entscheiden.

Bis zur 90. Minute: Max Kruse hatte seit dem 18. Oktober in Hannover aus dem Spiel heraus nicht mehr getroffen, aber immerhin drei verwandelte Elfmeter und acht Torvorlagen zur Gladbacher Erfolgsgeschichte beigetragen. Doch am Sonntag schlug der gebürtige Hamburger spät und eiskalt zu. Nach Flanke von Traore und einem Durcheinander im Gästestrafraum stand Kruse plötzlich goldrichtig. Gefühlvoll schob er den Ball über Benaglio ins Tor — der Siegtreffer und das glückliche Ende einer packenden Partie mit einem verdienten Gewinner.

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