Am Samstag gegen den FC Augsburg streift Dante (28) das neue Trikot der Gladbacher in seinem letzten Heimspiel für den Klub über. Jenes, mit dem Borussia Mönchengladbach in der kommenden Saison auch in Europa auftritt. Dann aber ohne seinen Abwehrchef.

Für eine Ablöse von rund fünf Millionen Euro wechselt er im Sommer zum FC Bayern München. Dante erhält einen Vier-Jahres-Vertrag. Die monatelange Hängepartie um seine Zukunft fand am Donnerstag ein Ende mit der Bekantgabe des Wechsel auf der Homepage des Vereins. So hatte es der Klub auch beim Wechsel von Marco Reus zu Borussia Dortmund gehalten.

Der einzige Unterschied: Zwischen der Verkündung beider Transfers liegen dreieinhalb Monate. Über Dantes Wechsel nach München wird indes mindestens ebenso lange spekuliert und berichtet, dass niemand so recht glauben mag, die gestrige Bekanntgabe falle zeitlich tatsächlich mit der Entscheidung zusammen.

Vielleicht genügt auch die Einschätzung von Trainer Lucien Favre, der Reus’ Wechsel als Schock bezeichnet hatte. „Das ist kein Schock für mich. Das ist so, ich will das nicht kommentieren.“

Dante, der sich noch vor wenigen Tagen hatte vorstellen können, sein Karriereende in Gladbach zu erleben, sagte, Borussia habe alles versucht, ihn zu halten. Es tue ihm weh, „hier wegzugehen. Eine Möglichkeit, Mönchengladbach zu vergessen“, habe er nicht.

Sein fast zweijähriger Sohn Diogo ist im Ortsteil Neuwerk geboren. Dante ist Publikumsliebling, seine Haarpracht Kult. Die Fans strömen zu Hunderten mit Dante-Perücken ins Stadion.

Sportdirektor Max Eberl ist bemüht, keine Hektik über den Verlust des Abwehrchefs aufkommen zu lassen, selbst wenn er Dantes Verdienst würdigt und dennoch bei allem Verständnis für dessen Entscheidung eine Spur Enttäuschung verspüre. „Wir wollen auch in der nächsten Saison drei starke Innenverteidiger haben. Wir haben Dante gefunden, also werden wir auch jemanden finden, der ihn ersetzen kann.“

Die Zeit aber drängt. Am 1. Mai ist Jahreshauptversammlung. Da würde die Präsenitation eines neuen Spieler den Fans die Sorge ein wenig vertreiben.