Julian Korb feiert sein Debüt

Weil Tony Jantschke in die Innenverteidigung muss, ist rechts der 21-Jährige erste Wahl.

Mönchengladbach. Lucien Favre hebt und senkt abwechselnd den Kopf, während er Rede und Antwort zum Komplett-Umbau seiner Abwehrreihe steht. Das stete Nicken soll den Worten des Cheftrainers von Borussia Mönchengladbach Nachdruck verleihen. „Ich habe totales Vertrauen in die Spieler, die gegen Frankfurt auflaufen werden. Ich mache mir da keine Sorgen.“

Ein verbaler Vertrauensvorschuss des Fußballlehrers, der sich in erster Linie an die jungen Profis Tony Jantschke und Julian Korb richten dürfte. Die beiden sollen das Personalproblem der Defensive kompensieren, das durch die Ausfälle von Martin Stranzl (gesperrt), Alvaro Dominguez (Schlüsselbeinbruch), Havard Nordtveit (Knochenödem am Sprunggelenk) und Filip Daems (erneute Probleme im Rücken- und Hüftbereich) entstanden ist.

Erstmals plagt den VfL Borussia in dieser Spielzeit eine Verletzungsmisere. Und Jantschke, sonst Rechtsverteidiger, wird mangels geeigneter Alternativen ins Abwehrzentrum neben Roel Brouwers rücken. Jantschkes Part auf rechts übernimmt dafür Korb. Der 21-Jährige hat bislang zwar erst insgesamt ganze acht Minuten in Liga eins gespielt. Strotzt aber vor dem Startelfdebüt im morgigen Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt nur so vor Selbstvertrauen. „Ich bin bereit, ich bin heiß. Hoffentlich bekomme ich meine Chance. Klar, Druck ist da, aber die Freude überwiegt. Das ist die Bundesliga — da willst du spielen“, sagt Korb.

Er habe sich in den vergangenen Wochen immer wieder im Training angeboten, „Vollgas“ gegeben. Nun also die Reifeprüfung im Oberhaus. „Julian hat das drauf, wir haben die ganze Woche gut trainiert, ich mache mir keine Sorgen“, sagt Jantschke, der ähnlich gelassen an seinen Job in der Innenverteidigung geht. „Sieht so aus, dass ich da spiele. Bei den ganzen Ausfällen bleiben ja nicht mehr viele übrig. Aber diese Rolle schreckt mich nicht. Ich habe schon oft genug gezeigt, dass ich das kann“, so Jantschke.

Dass er mit seinen 1,77 Metern Körpergröße nicht gerade das Gardemaß eines zentralen Verteidigers vorweisen könne, sei ihm bewusst. Ebenso, dass sich ein Luftkampf gegen Frankfurts Alex Meier (1,97 Meter) als echte Herausforderung entpuppen könnte. Jantschke: „Ja, die sind vorne schon gut besetzt. Der Meier könnte auch Basketball spielen und der Kadlec kann springen wie ein Flummi. Aber wir haben ein Heimspiel, mehr als 50 000 werden kommen. Wir wollen unsere Serie daheim halten.“

Die kann sich mit vier Siegen bei bislang vier Auftritten im Borussia-Park wahrlich sehen lassen. Sie dürfte allerdings nur mit größter Mühe zu halten sein. Die Eintracht präsentiert sich in dieser Saison als auswärtsstark. Holten auf des Gegners Platz bislang genauso viele Punkte (acht) wie Tabellenführer Bayern München. Ob der Europa-League-Auftritt am späten Donnerstag gegen Tel Aviv Spuren hinterlassen hat, wird sich zeigen.

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