Pro & Contra Kann Max Eberl an einem Cheftrainer Schubert noch vorbei?

PRO:

Interimscoach André Schubert facht nach dem 5:1-Erfolg gegen Frankfurt die Trainerfrage neu an.

Interimscoach André Schubert facht nach dem 5:1-Erfolg gegen Frankfurt die Trainerfrage neu an.

Foto: Federico Gambarini

Überzeugung ist wichtig

Von Olaf Kupfer, [email protected]

Natürlich sammelt André Schubert momentan viele Argumente. Und er tut gut daran, seine Arbeit in der gleichen Bescheidenheit fortzusetzen, die ihm vom ersten Tag an zu eigen war: Schubert, der sich in seiner Vergangenheit in Paderborn und beim FC St. Pauli mit überbordendem Ehrgeiz schon mal selbst im Weg stand, hat offensichtlich aus Fehlern von einst seine Lehren gezogen.

Und trotzdem hat Gladbachs Sportdirektor Max Eberl jedes Recht, sich mit einer Entscheidung noch Zeit zu lassen und sich gegebenenfalls für einen anderen Cheftrainer zu entscheiden. Weil er weiß, dass jene, die sich von kurzfristigen Entwicklungen weniger leiten lassen als von grundsätzlichen Überzeugungen am Ende oft die Sieger sind. In Düsseldorf zum Beispiel wurde Oliver Reck nach einigen Erfolgen als Interimstrainer auch auf Druck des Umfelds hin mit einem Cheftrainer-Vertrag ausgestattet — obwohl die Überzeugung in der Chefetage von vornherein nicht sonderlich groß war. Auf die Erfolgsserie folgte schnell eine Negativserie — und Reck war Geschichte.

Für Schubert gilt: Wenn er weiter Erfolg hat, steigt seine Chance, Eberls Zweifel in Überzeugung zu verwandeln. Und selbst wenn es in Gladbach nicht reicht: Auf dem Markt ist Schubert zurück — und für viele andere Vereine interessanter, als er es Anfang der Saison noch gewesen ist.

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CONTRA:

Favres System weiterentwickelt

Von Jochen Schmitz

André Schubert hat seinen makellosen Lauf auch bei der Frankfurter Eintracht fortgesetzt. Der Interimstrainer avanciert zum Erfolgscoach. Die Art und Weise, wie die Fohlen Elf gegen die „Flutlicht-Champions“ vom Main auftrat, begeisterte. Schuberts Mannschaft spielt seit dem spektakulären Wechsel auf der Bank wie verwandelt; sie kämpft inbrünstig, pflegt einen feinen Spielstil und ist erfolgreich. 14 Treffer, vier Siege, das sagt alles und kann kein Zufall sein.

Schubert hat aus dem Fundus seines Vorgängers Lucien Favre geschöpft, dem Team neue Frische eingehaucht und das System lebendig weiterentwickelt. Favre sei Dank, im richtigen Moment erkannt zu haben, dass die Zeit reif war für einen „Staffelwechsel“. Und Schubert hat gut daran getan, die Ideen seines Vorgängers nicht anzutasten. Gleichwohl bleibt es das Verdienst des ehemaligen St. Paulianers, auf Anhieb die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben und auf die richtigen Kombinationen zu setzen.

Raffael/Stindl (Angriff), Xhaka/Dahoud (defensives Mittelfeld) sowie Christensen/Dominguez (Innenverteidigung) haben sich gesucht und gefunden. Sportdirektor Max Eberl sucht den perfekten Trainer für Borussia Mönchengladbach. Was spricht gegen Schubert?

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