Ohne acht zu Fenerbahçe

Gladbachs Trainer nutzt das letzte Vorrundenspiel der Europa League für Experimente.

Istanbul. Mehr als 13 Millionen Einwohner, bevölkerungsreichste Stadt der Türkei, pulsierendes Zentrum für Kultur, Handel, Finanzen und Medien. Istanbul, einzige Metropole der Welt, die sich auf zwei Kontinenten befindet — und wo Borussia Mönchengladbach am Donnerstag (19 Uhr) beim Traditionsklub Fenerbahçe im Hexenkessel Sükrü-Saracoglu-Stadion ihr letztes Spiel in der Gruppenphase der Europa League bestreitet.

Aus sportlicher Sicht hat die Partie am Bosporus kaum eine Bedeutung, sowohl Fenerbahçe als auch die Fohlen sind bereits vorzeitig für die K.o.-Runde qualifiziert. Da sorgen zumindest die 200 000 Euro Siegprämie für einen gewissen Reiz.

„Wir wollen ein gutes Spiel abliefern — und, klar, auch einen Sieg einfahren“, sagt Lucien Favre. Borussias Cheftrainer verzichtet in Istanbul allerdings auf so ziemlich jeden seiner Stammkräfte, ließ Juan Arango, Marc-André ter Stegen, Havard Nordtveit, Martin Stranzl, Tony Jantschke, Thorben Marx und Igor de Camargo zu Hause.

Zum Kräfte sammeln nach anstrengenden englischen Wochen, heißt es. Auch Kapitän Filip Daems (Adduktoren-Verletzung) und Rupp (Muskelprobleme) fehlen angeschlagen, Patrick Herrmann ist gelbgesperrt.

Es ist also eine Gladbacher B-Elf, die bei Fenerbahçe auflaufen wird. So darf sich Torhüter Christofer Heimeroth auf seinen ersten Einsatz für den VfL im Europapokal freuen. „Das ist ein besonderes Erlebnis für mich“, sagt der 31-Jährige. Von einem lockeren Betriebsausflug mag er aber nicht sprechen. „Europapokal ist für jeden Spieler eine Herausforderung. Wir werden uns alle voll reinhängen, um zu gewinnen.“

Das verspricht auch Granit Xhaka. Der 20-Jährige bekommt erstmals seit der bösen Pleite Ende September in Dortmund (0:5) wieder eine Chance in der Startelf. „Dies ist für mich die Gelegenheit, dem Trainer zu zeigen, dass ich auf den Platz gehöre“, sagt der 8,5-Millionen-Zugang.

Die vergangenen Wochen auf der Ersatzbank seien ihm nicht leichtgefallen. „Ich kannte solch eine Situation überhaupt nicht. Ich bin so ehrgeizig, dass ich in jedem Spiel von Anfang an spielen will. Ich habe die Rolle aber akzeptiert und jedes Training Vollgas gegeben“, so Xhaka und ergänzt: „Mag sein, dass es um die goldene Ananas geht — aber wir wollen unbedingt gewinnen. Es stehen eine Reihe von Spielern auf dem Spielfeld, die um ihren Platz in der Mannschaft kämpfen.“

Neben Xhaka heißen die beispielsweise Tolga Cigerci, Peniel Mlapa, Alexander Ring, Roel Brouwers oder Mike Hanke.

Neben dem Borussen-Tross trudelten am Mittwoch bereits hunderte VfL-Treue in Istanbul ein, die mit lauten „Europapokal“-Gesängen am Flughafen und in der Altstadt auf sich aufmerksam machten. 3000 Anhänger werden aus Deutschland erwartet.

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