Treue Borussen-Fans reisen der Mannschaft hinterher

Einige Hundert Anhänger sind ihrem Team an den Tegernsee gefolgt.

Mönchengladbach. Sie fahren pro Saison mehrere Tausend Kilometer für ihren Club, sind fast immer bei den Spielen dabei — die treuen Borussen-Fans. Hunderte von ihnen sind dem Fohlen-Tross nun ins Trainingslager an den Tegernsee gefolgt.

„Es ist einfach wunderbar, dass man hier so nah an die Spieler rankommt“, sagt Oliver Umsonst. Der 46-Jährige gehört zu den „Odenwälder Fohlen“ und hat Tochter Michelle (14) mitgebracht. „Ich bin, seit ich denken kann, Fan“, sagt Umsonst.

Seine ganze Familie lebe mit und für Borussia. „Das nimmt unsere komplette Freizeit ein.“ Genossen habe man auch gemeinsam die Europapokal-Spiele während der vergangenen Saison. „Wir waren in Istanbul und Rom — unvergessliche Erlebnisse.“

Auf der Tour durch Europa sei auch die Freundschaft zu Daniel Steffens (30) entstanden. Steffens ist ebenfalls an den Tegernsee gereist. „Mein erstes Trainingslager“, sagt er. Natürlich habe er eine Dauerkarte für den Borussia-Park. Besuche so oft wie möglich die Auswärtsspiele. Und wie ist er „Borussia-süchtig“ geworden? „Ein Freund hat mich mal mit auf den Bökelberg genommen. Einmal Nordkurve — und dann war es vorbei. Von da an gab es nur noch diesen Club für mich.“

Ähnlich ist es vor vielen Jahren Alfred Nöth aus Strahlungen in Unterfranken gegangen. Der 52-Jährige ist der Vorsitzende des Fan-Klubs „Die Treuen“. Seit 1969, seit Günter Netzers Zeiten, erzählt Nöth, sei er stolzer Borusse. „Das versteht in unserer Gegend zwar kaum einer, warum ich zu den Preußen halte — aber es ist halt so.“ Bis zum Borussia-Park sind es 430 Kilometer — eine Strecke.

Nöth & Co. haben „natürlich eine Dauerkarte“. Seit 20 Jahren. „Wenn man zusammenrechnet, was wir während der gesamten Zeit für diesen Club investiert haben — da kann man ein kleines Häuschen für bauen.“ Seine größte Tochter, die er immer mit zur Borussia genommen habe, sei sogar inzwischen nach Gladbach gezogen.

Begeistert vom Erlebnis Fohlen-Elf ist auch Sanja Liebenstein (22). Sie sei „durch den Papa“ zur Borussia gekommen. „Der war begeisterter Gladbach-Fan, hat mich immer mit zu den Spielen genommen.“ Nun sei sie am Tegernsee erstmals in einem Trainingslager, habe sich extra Urlaub genommen.

„Und ich muss sagen, dass es sich bislang sehr gelohnt hat.“ Das sieht Andreas Conradi (42) ähnlich. „Das ist für mich der jährliche Urlaub mit Borussia. Ich bin nun das dritte Mal dabei, war zuvor in Dubai, Belek — nun am Tegernsee. Mir gefällt es sehr gut.“ Man sei „ganz nah dran“. Nicht nur an der Mannschaft, sondern auch an den Borussen-Bossen.

Conradi: „Der Präsident Rolf Königs nimmt sich Zeit für uns. „Die Verantwortlichen kommen auch abends am Mannschaftshotel und grüßen freundlich.“ Das Erlebnis Tegernsee umschreibt er so: „Wir sind hier eine Gemeinschaft. Man lernt immer wieder Leute mit den gemeinsamen Interessen kennen. Es ist einfach ein tolles Gefühl.“

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