Wiedersehen mit dem Transferschnäppchen Dante

Dante wechselte im Sommer für 4,8 Millionen Euro aus Gladbach nach München. Er war bisher in allen Partien dabei.

Mönchengladbach. Bei Borussia Mönchengladbach ist er zum Publikumsliebling und Leistungsträger gereift. In München binnen weniger Monate gar zum Superstar und Titelaspiranten aufgestiegen. Die Rede ist vom Fußballer Dante Bonfim Costa Santos.

Im Sommer war der 29 Jahre alte Innenverteidiger dank einer Ausstiegsklausel als wahres Transfer-Schnäppchen für rund 4,8 Millionen Euro Ablöse aus der niederrheinischen Provinz zum Bundesliga-Krösus FC Bayern gewechselt, wo der Brasilianer mit der Lockenmähne sich auf Anhieb einen Stammplatz ergattern konnte. Dante kam als einziger Profi im Münchner Star-Ensemble bislang in allen 16 Liga-Duellen über die volle Distanz zum Einsatz.

Spiel Nummer 17 Donnerstagabend zum Hinrunden-Abschluss in der ausverkauften Allianz-Arena ist für den Brasilianer noch einmal ein ganz spezielles Highlight. Er trifft erstmals auf seinen Ex-Klub aus Mönchengladbach, wo er immer noch viele Freunde in der Mannschaft hat. „Es ist schon ein besonderes Spiel für mich. Borussia hat mir die Tür zum FC Bayern erst geöffnet“, sagt Dante im Vorfeld.

VfL-Sportdirektor Max Eberl hat die Entwicklung Dantes an der Isar genau verfolgt, sagt anerkennend: „Er ist eine Persönlichkeit, ein Führungsspieler, ein Siegertyp, der jedes Spiel gewinnen will. Dante verkörpert das, was die Bayern ausmacht, dieses ‚mia san mia’. Er ist ein Spieler, der uns in zweieinhalb Jahren sehr viel geholfen hat.“

Dante wird auf die alte Liebe allerdings keine Rücksicht nehmen, ebenso wenig wie die anderen Bayern-Profis. Davon ist Eberl überzeugt: „Sie haben gegen uns vergangene Saison zweimal verloren. Im Pokal hatten wir sie auch am Rande einer Niederlage. Die werden uns mit Sicherheit nicht unterschätzen. Ganz im Gegenteil. Die wollen gewinnen, die haben diese Gier, das sieht man auch.“ Zumal den Bayern noch ein Sieg zur besten Hinrunde der Bundesliga-Geschichte fehlt.

Es winkt sogar ein weiterer Rekord: Halten Dante & Co. im Evergreen gegen Gladbach erneut die Null, hätte noch nie eine Mannschaft so wenige Gegentreffer (bislang sechs) nach 17 Spielen kassiert wie die Münchner. Brav mitspielen und dem souveränen Tabellenführer devot die Punkte überlassen wollen die Fohlen allerdings nicht.

Ganz im Gegenteil. „Wir haben keine Angst“, sagt Stürmer Igor de Camargo. „Klar, die Bayern sind eine Top-Mannschaft. Aber wir müssen ruhig bleiben. Ich traue uns da durchaus etwas zu. Wir wollen die Punkte mitnehmen. Und ich hätte nichts dagegen, wenn ich wieder das Siegtor mache.“

Das war de Camargo bereits beim letzten Borussen-Auftritt beim FCB am 7. August 2011 gelungen. Damals triumphierte die Borussia vom Niederrhein mit 1:0. Auch diesmal ist Bayern-Schreck de Camargo dabei, hat seine Rückenprobleme auskuriert und flog gestern mit dem VfL-Tross nach München.

Auch die angeschlagenen Lukas Rupp und Patrick Herrmann saßen im Flieger. Seinem Kumpel Dante kündigte de Camargo schon mal an. „Für 90 Minuten ruht unsere Freundschaft.“ Mehr als 8000 Gladbach-Fans werden in der Allianz-Arena erwartet.

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