Wirbelwind Patrick Herrmann hält Fürth auf Trab

Noch ist Patrick Herrmann kein Marco Reus, aber beim 4:2-Sieg in Fürth zeigte er eine starke Leistung.

Fürth. Borussia Mönchengladbach ist am 11. Spieltag in der Fußball-Bundesliga ein hart erkämpfter Auswärtssieg bei Aufsteiger Greuther Fürth gelungen. Die Fohlen setzten sich am Ende vor 18 000 Zuschauern in der ausverkauften Fürther Arena mit 4:2 (1:2) durch und kletterten mit nunmehr 17 Punkten auf Rang acht in der Tabelle. Zudem darf Gladbach den insgesamt 600. Bundesliga-Sieg feiern.

Der Moment des Spiels: Als Schiedsrichter Peter Gagelmann den packenden Fight zwischen Fürth und Borussia abgepfiffen hatte, gingen die Fohlen, zwar ausgepumpt, jedoch sichtlich erleichtert in die Fankurve und feierten mit den VfL-Treuen den 2. Auswärtssieg in Folge. Mannschaft und Fans — das ist bei Borussia im Moment eine Einheit. Das beweist auch die Tatsache, dass zahlreiche Anhänger, die bereits zum Europapokal-Spiel nach Marseille gereist waren, auch in der Trolli-Arena die Borussen die gesamte Spielzeit über unterstützten.

Der Spieler des Spiels: Er ist schon ein Wirbelwind, dieser Patrick Herrmann. Sicher, Borussias Offensiv-Flitzer ist noch kein Marco Reus, kann allerdings dennoch schon eine ganze Abwehr alleine auf Trab halten. So war es auch bei Borussias Sieg in Fürth. Herrmann holte die rote Karte gegen Kleine raus. Bereitete das 1:1 durch Oscar Wendt vor. Köpfte (!) Borussia nach feiner Rupp-Flanke mit 3:2 in Führung. „Denn musste ich machen, sonst hätte ich mir in der Kabine was anhören dürfen“, so Herrmann später mit einem Lächeln. Macht er so weiter, war das nicht sein letzter Streich.

Der Aufreger des Spiels: „Das war sehr hart“. Die Fürther haderten mit dem Schicksal, diskutierten heftig über die rote Karte für Thomas Kleine. Ein richtiges Urteil ließen die TV-Bilder auch am Ende nicht zu. Borussias Patrick Herrmann versicherte: „Er hat mich berührt, es gab unten am Bein einen Kontakt. Ich war im vollen Sprint und bin deshalb gestürzt. Für mich kann man diese rote Karte geben.“

Chronik des Spiels: In einer hektischen Anfangsphase vor 18 000 Zuschauern im ausverkauften Fürther Stadion waren die Hausherren zunächst in Führung gegangen: Bernd Nehrig verwandelte einen Foulelfmeter (10.) zum 1:0, zuvor hatte Wendt Gegenspieler Asamoah umgegrätscht. Kurz darauf wurde Fürths Kleine nach einer Notbremse an Herrmann von Schiedsrichter Peter Gagelmann (Bremen) mit der Roten Karte vom Platz gestellt.

Den Gladbachern gelang wenig später der Ausgleich durch Oscar Wendt (22.), Herrmann hatte ihn per Flanke bedient. Fürth trotzdem weiter mutig: Edgar Prib nutzte bei einem Konter zum 2:1 die Schlafmützigkeit der Gladbacher (44.).

In der 2. Halbzeit aber Gladbach verbessert: Sie gingen wesentlich energischer und zielstrebiger zu Werke. Erst köpfte Martin Stranzl (51.) nach einer Nordtveit-Ecke zum 2:2-Ausgleich ein. Kurz darauf kombinierten Juan Arango und Martin Hanke gefällig durchs Mittelfeld, Hanke legte auf für Lukas Rupp, dessen elegante Flanke köpfte Herrmann im Fallen zum 3:2 (57.) ein.

Der eingewechselte Peniel Mlapa hätte in der 85. Minute für Gladbach erhöhen können, scheiterte aber freistehend am Fürther Schlussmann Max Grün. Auf der Gegenseite verzog der ebenfalls neu in die Partie gekommene Tobias Mikkelsen (90.). Thorben Marx erzielte dann noch in der Nachspielzeit per Elfmeter nach Handspiel von Pekovic, der die Gelb-Rote-Karte sah, das 4:2.

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