XY - Ist die Borussia noch zu retten?

In unserer Serie von A bis Z zum Vereinsjubiläum ist der Club heute ein Fall für „XY ungelöst“. Es droht der dritte Abstieg.

Mönchengladbach.Es sollte eine Saison ohne Sorgen und Ängste werden, im Jahr des 110-jährigen Bestehens hatten die VfL-Bosse den nächsten Schritt in eine bessere sportliche Zukunft anvisiert. Nach Platz zwölf im ersten Jahr der Ära von Trainer Michael Frontzeck herrschte Aufbruchstimmung im Borussia-Park.

Mehrere Millionen Euro wurden für neue Spieler ausgegeben, Riesen-Grundstücke gekauft, die Planungen für Hotel, Museum, Mega-Fanstore, Ärztehaus, Rehazentrum, Soccerhalle angekurbelt. Während der Vorbereitung kamen im Sog der WM-Euphorie über 50 000 Zuschauer zum Test gegen den FC Liverpool.

„Mit Zuversicht in die neue Saison“ prangte nicht ohne Grund im August in großen Buchstaben auf dem Fohlen-Echo. In der Stadionzeitung bemerkte Sportdirektor Max Eberl vor dem ersten Heimspiel gegen Nürnberg:

„Wir wollen den eingeschlagenen Weg fortsetzen, uns weiter stabilisieren und unsere Mannschaft weiterentwickeln. Wenn wir dabei auch in der Tabelle einen Schritt nach oben machen können, wäre das natürlich erfreulich.“ Dazu versicherte Eberl: „Glauben sie mir: Borussia 2010/2011 ist eine sehr, sehr interessante Mannschaft.“

Vier Monate später hat jedoch die Realität die Verantwortlichen eingeholt: Borussia ist aktuell die schlechteste Mannschaft der Bundesliga (zehn Punkte, 47 Gegentore), der Kader hat nicht die Qualität, die zahlreichen Ausfälle und Verletzungen von Profis wie Dante und Brouwers zu kompensieren.

Der treue Anhang befindet sich in einer Art Schockstarre, immer wieder wird vor dem Jahreswechsel die Frage diskutiert „Ist Borussia überhaupt noch zu retten?“ „Ja!“, behauptet das „Kompetenzteam Sport“ um Frontzeck und Eberl, „es wird eine knüppelharte Rückrunde, aber wir können es schaffen.“

Es steht viel auf dem Spiel für Borussia, einen Klub, dessen Wohl und Wehe eine ganze Region in Atem hält. Hoffnung wird vor allem aus der Rückkehr von Abwehrchef Dante geschöpft. Zudem müssen die Entscheider Geld in die Hand nehmen. Neben Stürmer Mike Hanke soll mit weiteren Zugängen die falsche Personalplanung korrigiert werden. Können sie dabei helfen, dass die Akte „Abstieg 2011“ wieder geschlossen wird?

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