Bürgerinitiative gegen Krisenzentrum in Wickrath

Zum ersten Treffen der Nachbarn kamen rund 270 Menschen. Heute ist die offizielle Infoveranstaltung.

Mönchengladbach. Bei Georg Mertens laufen Anrufbeantworter und E-Mail-Posteingang über. Der Wickrather hat den Anstoß gegeben zu einer Nachbarschaftsversammlung zum geplanten Umzug des Kriseninterventionszentrums für schwer erziehbare Jugendliche (kurz: Kriz) nach Wickrath. Rund 270 Nachbarn waren dazu gekommen. Nun hat sich die Bürgerinitiative „Besorgte Bürger Wickrath“ formiert.

„Wir haben damit den Nerv der Wickrather getroffen“, sagt Mertens. Arbeitsgruppen haben sich gebildet, viele Infos zusammengetragen, die in einem Schaukasten am Wickrather Markt und auf einer Internetseite nachzulesen sind.

Die Bürgerinitiative will sich intensiv in die Standortdiskussion einbringen. Mertens betont, dass ihm wichtig ist, eine sachliche Diskussion zu führen. „Wir sind nicht gegen eine solche Einrichtung“, sagt er. Nicht nur für Wickrath sei die Einrichtung eine zusätzliche Belastung. Auch den Jugendlichen, denen geholfen werden soll, werde der Standort an der Trompeterallee nicht gerecht. Potenzielle neue Nachbarn des Kriz fürchten, dass neben dem Musikerviertel und dem Wickrather Marktplatz ein dritter Brennpunkt entstehe.

Der Träger, die Jugendhilfe Schloss Dilborn, versichert, dass die Einrichtung kein Brennpunkt werden wird.

Heute Abend findet eine Infoveranstaltung statt, in der der Träger des Kriz über die Pläne informiert und die Anregungen der potenziellen neuen Nachbarn entgegennehmen will.

Nach den Erfahrungen des ersten Nachbarschaftstreffens wurde nun bereits der Veranstaltungsort verlegt, in die Adolf Kempken Sporthalle an der Poststraße 2. Dort geht die Versammlung heute Abend um 19 Uhr los. Nach WZ-Informationen planen Bürger lautstarke Proteste mit Trillerpfeifen und Plakaten.

Zurzeit leben acht verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche in der Einrichtung an der Kyffhäuser Straße. In den Anfangsjahren hatte es immer wieder Polizei- und Feuerwehreinsätze dort gegeben. In den vergangenen Jahren ist es ruhig geworden. Grund für den Umzug sei, dass man zusätzliche Wohnplätze für die „Nachsorge“ schaffen will. ulli

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