CDU fordert neuen Fachbereich

Schlegelmilch will Demografie-Management.

Mönchengladbach. Es ist seit Jahren eines seiner Lieblingsthemen. Bereits in der vergangenen Wahlperiode hat CDU-Fraktionsvorsitzender Hans Peter Schlegelmilch mehrfach gemahnt, die Stadtentwicklung mehr unter demografischen Entwicklungen zu sehen.

Und das bedeutet für ihn: Menschen in die Stadt zu holen, ihnen hier ein attraktives Umfeld zu bieten und sie dauerhaft zu halten. Als Zielgruppe hat er die Gruppen im Blick, auf die sich nahezu alle Kommunen konzentrieren — gut ausgebildete junge Menschen und deren Familien.

Oft hat Schlegelmilch ein effektives städtisches Demografie-Management gefordert. Jetzt will seine Partei mit dem Kooperationspartner SPD Nägel mit Köpfen machen. „Wir müssen Wanderungsbewegungen frühzeitig analysieren und steuern“, fordert er.

Dass dies dringend notwendig ist, sieht er durch die Ergebnisse von Studien bestätigt. So hat etwa das Niederrhein-Institut für Regional- und Strukturforschung der Hochschule Niederrhein Einwohner und Zugezogene befragt, die Gladbach als Wohn- und Arbeitsort als wenig attraktiv bezeichneten.

Schlegelmilch: „Wir haben eine Schieflage und müssen gegensteuern. Es haben in der Vergangenheit zu viele Menschen die Stadt verlassen, die wir gerne hier behalten hätten.“ Deshalb will Schlegelmilch in der Verwaltung einen Fachbereich installieren, der sich gezielt mit Demografie-Management beschäftigt. „Mit einer Stabsstelle ist es da nicht getan“, sagt er.

An seiner Seite hat er Annette Bonin, bau- und planungspolitische Sprecherin der CDU und selbst Architektin. Sie drängt darauf, dass die Stadt im Wettbewerb mit anderen Kommunen ein eigenes Profil bekommt. „Wir brauchen dafür attraktive neue Wohnformen und müssen uns von starren Rastern lösen.“

Große Hoffnungen richtet sie auf die Entwicklung des Maria-Hilf-Geländes. Bonins Traum: Hier soll städtebaulich etwas entstehen, was das Umfeld der Altstadt aufwertet. Auch auf Rheydt richtet sie ihr Augenmerk. Mehrere Häuser in der Innenstadt gehören der Stadt und den Stadttöchtern Kreisbau und GWSG. „Wir müssen als Stadt Vorreiter sein und Pilotprojekte zum Vorzeigen schaffen. Dann ziehen andere nach.“

Eines dieser Pilotprojekte könnte das als „Problemhaus“ bekannte Gebäude an der Ecke Wilhelm-Strauß-Straße/Limitenstraße sein, das die Stadt erst räumen ließ und dann kaufte. Architektonisch ist der Torbogen in die Wilhelm-Strauß-Straße interessant — und nach einer Sanierung ist der Ausblick auf Hauptkirche, Rathaus und Marktplatz durchaus reizvoll.

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