Das Festival im JHQ kommt nun erst 2016

Mönchengladbach. Eine Herzensangelegenheit, eine Chance für die Stadt, ein totes Pferd — die Bewertungen, was es bedeutet, dass Marek Lieberberg nun erst 2016 ein Festival im JHQ veranstalten will, könnten kaum unterschiedlicher sein.

Der Konzertveranstalter Marek Lieberberg versichert, dass er das Festival in Mönchengladbach fest in seinen Planungen für 2016 habe

Der Konzertveranstalter Marek Lieberberg versichert, dass er das Festival in Mönchengladbach fest in seinen Planungen für 2016 habe

Foto: dpa

Lieberberg hat präzisiert, worüber Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners am Donnerstag den Rat informierte. Der Veranstalter sagte, angesichts von vier neuen Festivals, die alle 2015 in Deutschland über die Bühne gehe, sei es „Wahnsinn, ausgerechnet in diesem Jahr im JHQ zu starten“, so Lieberberg. Zudem stehe sein vergleichsweise kleines Team an der Kapazitätsgrenze.

Die Entwicklung eines innovativen Festivals in höchster Qualität lasse sich nicht mal eben dazwischenschieben. Zudem gebe es noch immer viele genehmigungsrechtliche Fragen zu klären. Lieberberg versichert, dass er das Festival fest in seinen Planungen für 2016 habe. „Das haben die wunderbaren Menschen dort verdient“, sagte er am Donnerstag. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans Peter Schlegelmilch sagte in der Ratssitzung, er halte das Festival nach wie vor für eine große Chance. „Darum werden wir an den Plänen festhalten. Was Marek Lieberberg ausführt, ist für mich unternehmerisch vollkommen nachvollziehbar“, so Schlegelmich. Karl Sasserath, Fraktionssprecher der Grünen, sieht das vollkommen anders. Für „Rock am Ring“ hätte sich der Aufwand gelohnt. „Aber inzwischen ist das ein totes Pferd, und es ist allerhöchste Zeit, da abzusteigen“, so Sasserath.

Derweil informierte Oberbürgermeister Reiners den Rat über einen Plan des Bundes, der das JHQ betrifft. Laut Haushaltsausschuss des Bundes wolle die Bundesregierung den Ländern sämtliche Konversionsflächen wegen der Flüchtlingswelle 2015 kostenlos zur Verfügung stellen. Das bedeutet zunächst nur, dass das Land für die geplante Erstunterbringungseinrichtung ein Jahr lang keine Miete an den Bund zahlen muss. Denn das 460 Hektar große Gelände gehört der Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (Bima). Wie es nach Ablauf des Jahres weitergeht, ist unklar. Die Stadt überlegt, das Gelände komplett von der Bima zu mieten, um es dann weiterzuvermieten, unter anderem an Lieberberg. Bei dieser Rechnung spielen die Einnahmen für die Flüchtlingsunterkunft eine Rolle.

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