Das Tor zum Leben auf 26 großen Ölbildern

LinieKunst: Benedict Johnson zeigt Menschen von den Anfängen an.

Mönchengladbach. Schon der Naturwissenschaftler Charles Darwin vermutete, der Mensch habe sich in Afrika entwickelt. So soll den Forschungen zufolge dort vor zwei Millionen Jahren die frühe Form des Homo sapiens die Bühne des Lebens betreten haben. Dieser "Wiege der Menschheit" widmet sich Benedict Johnson, 1967 in Lagos geboren und seit 19 Jahren im Raum Mönchengladbach lebend, in seinen Bildern.

Das "Tor zum Leben" nennt der nigerianische Maler seine Werkschau, die in der NVV-Zentrale gezeigt wird. In 26 großformatigen Ölbildern, die geprägt sind von kraftvoller Farbigkeit und figurativer Abstraktion, widmet sich der Künstler vor allem expressionistisch dem "Mensch von den Anfängen an". Gerade die als "Auswanderer" dargestellten surrealen Figuren befinden sich augenscheinlich in einer ersten Phase der Entwicklung.

Wie dünne Kreaturen ohne Arme und Bauch bewegen sich die Viererpaare inmitten einer glühenden Farblandschaft. Auch die anderen Skulpturen leben vom imposanten Spiel der Gegensätze. Umgeben von einem leuchtenden Spektrum aus Rot, Orange und Gelb formt Johnson Farbwirbel zu einer zentralen Figur, die die geometrisch vorgezeichneten Stufen der Entwicklung deutlich werden lässt. Selbst die betitelten "Irrwege des Lebens" bekommen auf großer Fläche trotz aller Strukturlosigkeit eine Struktur verpasst. Man erkennt kleine Muster innerhalb der Komposition.

Auch wenn den atmosphärisch aufgeladenen "Erinnerungen" an Afrika etwas Visionäres anhaftet, reduzieren sich Johnsons Bilder nur auf wenige Elemente. So beschreitet der Künstler fast schon naiv malerisch den Lebensweg, um mit Farben und Formen nicht nur seiner Heimat ein Gesicht zu geben.

Bis 30. Juni, NVV-Hauptverwaltung Odenkirchener Straße. Öffnungszeiten: montags bis donnerstags, 8 bis 17, freitags, 8 bis 16 Uhr. jek

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