Der Goldene Drache: Vom Zahn in der Thai-Suppe

Am Donnerstag feiert „Der Goldene Drache“ Premiere.

Mönchengladbach. „Lustig, leicht, unterhaltend“, so charakterisiert Dramaturgin Ulrike Brambeer das neue Premierenstück am Mönchengladbacher Theater. „Der Goldene Drache“ erhielt 2010 den Mühlheimer Dramatikerpreis und wurde von der Zeitschrift Theater heute als das beste Stück des Jahres bewertet: „Es ist ein Erfolgsstück, das seit seiner Uraufführung 2009 vielfach gespielt wurde“, sagt Ulrike Brambeer.

Regisseur Hüseyin Michael Cirpici hat an dem Schauspiel des zeitgenössischen Dramatikers Roland Schimmelpfennig besonders „die Erzählweise interessiert, mit der gesellschaftspolitisch schwierige Themen präsentiert werden“. Der ästhetische Ansatz des Stücks mache es erträglich, dem zuzuschauen. Für Cirpici bietet das Stück „nicht unbedingt Anlass zum Lachen“, es mache aber Spaß.

„Der Goldene Drache“ ist ein Episoden-Epos mit märchenhaften Zügen und rasant schnellen Wechseln. Die Schauspieler treten nicht nur ständig aus ihren Rollen und werden zum Erzähler, sondern wechseln auch in schneller Folge ihre Identität. Ein besonderes Element ist „das Spielen gegen den Strich“, so die Dramaturgin. Die Schauspieler Eva Spott, Helen Wendt, Daniel Minetti, Ronny Tomiska und Christopher Wintgens schlüpfen in 17 Rollen, wobei jeder Junge, Alte, Männer und Frauen spielt. Spielort ist ein Hochhaus in einer deutschen Großstadt. Im Asia-Schnellrestaurant „Der Goldene Drache“ im Erdgeschoss kommen unterschiedliche Menschen und Schicksale zusammen: Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ein Großvater, der noch mal jung sein möchte, ein junges Paar, das ungewollt Nachwuchs erwartet.

In der Küche des Restaurants spielt die furiose Anfangsszene. Der asiatische Koch hat Zahnschmerzen, kann ohne Aufenthaltspapiere jedoch nicht zum Zahnarzt. So muss der Zahn mit der Rohrzange raus und landet in der Thai-Suppe und im Mund einer Stewardess. Als besonderer Erzählstrang ist die Fabel von der Ameise und der Grille mit der Geschichte verwoben. Sie wird weitergesponnen und immer stärker vermenschlicht. Schließlich zwingt die Ameise die Grille zur Prostitution.

„Das Bühnenbild braucht nicht viel. Der Raum reicht“, sagt Bühnenbildnerin Sigi Colpe. Das Prinzip, die Schauspieler aus ihren Rollen treten zu lassen, funktioniert auch bei der Musik. Komponist Gregor Schwellenbach macht seine Live-Musik direkt auf der Bühne. Er habe Handlungssträngen und Orten, „einfache musikalische Themen zugeordnet“, sagt er.

Für die Premiere, Donnerstag, 5. April, 20 Uhr, Große Bühne Theater Mönchengladbach, gibt es noch Karten: RY 6151100.

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