Die neuen Blitzer sind jetzt scharf

Die Stadt überwacht seit Montag zwei Kreuzungen. Wer dort bei Rot oder zu schnell fährt, wird geblitzt.

Mönchengladbach. Auf vielbefahrenen Straßen in Gladbach kommt es besonders häufig zu Zusammenstößen. Fachleute nennen das Unfallhäufungspunkte.

Gemeinsame Auswertungen des Ordnungsamtes und der Polizei haben ergeben, dass zwei Bereiche ganz besonders betroffen sind: die Kreuzungen Waldnieler Straße/Sternstraße sowie der Knotenpunkt Limitenstraße/Gracht/Stresemannstraße. An beiden Stellen wurden am Montag zwei neue Überwachungsanlagen in Betrieb genommen.

Die Unfallzahlen sprechen eine deutliche Sprache: In den vergangenen drei Jahren kam es an der Kreuzung Limitenstraße/Gracht/Stresemannstraße zu 77 Unfällen, bei denen 19 Personen verletzt wurden. An Waldnieler Straße/Sternstraße waren es 74 Unfälle mit 18 Verletzten. Die Messanlagen registrieren, wenn Verkehrsteilnehmer die Ampel bei Rotlicht überqueren, und halten auch Geschwindigkeitsüberschreitungen fest. Gemessen wird auf den beiden Geradeausfahrspuren jeweils stadteinwärts.

Um Irrtümer zu vermeiden, werden die Daten eindeutig den Fahrbahnen zugeordnet. „Der Computer zeigt uns an, auf welcher Spur der Verstoß begangen wurde“, sagt Lothar Breimer von der Bußgeldstelle der Stadt. Für eine Erfassung in beide Richtungen sind die Geräte nicht ausgerichtet. Die Daten werden über Induktionsschleifen erfasst, die in die Fahrbahn eingearbeitet sind.

„Das ist die effektivste Messmethode. Es wird jeweils ein Foto vor und eines nach der Haltelinie geschossen. Die Daten werden gespeichert und signiert. Dadurch ist der Datenschutz gewährleistet“, sagt Dietmar Schwalm, Vertriebsleiter der Herstellerfirma Gatso. Das Ordnungsamt wird die Daten über ein Notebook abrufen und auswerten. Das soll mindestens einmal pro Woche geschehen.

Die Stadt hat für die beiden Überwachungsanlagen 143 000 Euro ausgegeben. „Bei zu erwartenden 3500 bis 4000 Rotlichtverstößen im Jahr schätzen wir die Einnahmen auf circa 540 000 Euro“, sagt Ordnungsamtsleiter Reinhold Gerhards. Die Bußgelder für zu schnelles Fahren sind darin noch nicht enthalten.

Bei Rotlicht in eine Kreuzung zu fahren, kann Autofahrer teuer zu stehen kommen: Je nachdem, wie lange die Ampel bereits Rot gezeigt hat, werden zwischen 90 und 200 Euro Bußgeld fällig. Hinzu kommen bis zu vier Punkte in der „Verkehrssünderkartei“ und in einigen Fällen ein Fahrverbot.

Die beiden neuen Anlagen sind möglicherweise nur ein Anfang. Wenn sie sich als erfolgreich erweisen, sollen weitere an anderen, besonders unfallträchtigen Kreuzungen folgen.

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