„Event-Hangar“ mit flugtauglicher "Tante Ju" im Mittelpunkt

Die Stadtfirma baut Halle mit Restaurant. Im Mittelpunkt steht die Ju 52. Ein Junkers-Museum gibt es nicht.

Mönchengladbach. Auf dem jetzigen Spielplatz neben dem Flughafen-Bistro entsteht bis Anfang 2015 ein „Event-Hangar“. Der kostet 4,36 Millionen Euro. Im Mittelpunkt der 1100 Quadratmeter großen Lokalität steht eine flugtaugliche Ju 52 („Tante Ju“) des legendären Flugpioniers und Unternehmers Hugo Junkers. Der kam aus Rheydt. Ein Museum zu Ehren des innovativen Ju-Erfinders wird es nicht geben, allenfalls Ausstellungen mit Bezug zu Junkers.

Das sagte Uli Schückhaus, Chef der Stadtfirma EWMG. Die hat die „Event-Hangar MG GmbH“ mit EWMG-Prokurist David Bongartz als Geschäftsführer gegründet, um das seit Jahren diskutierte und vom Steuerzahlerbund kritisierte Millionen-Vorhaben voranzutreiben.

Mit im Cockpit sitzt der Verein der Freunde historischer Luftfahrzeuge (VFL). Ihm gehört die Ju, Baujahr 1949. Weil es für ein Museum keine Zuschüsse gebe, konzentriert man sich jetzt auf die Wirtschaft, auf Firmen und weniger auf Privatleute. Sie sollen im Hangar für bis zu 400 Personen ihre Seminar, Schulungen, Kongresse usw. durchführen können, dazu im Restaurant (maximal für 60 Leute) feiern und essen. Bongartz betont aber, dass auch Familien hier ihre Feten veranstalten können. Geöffnet ist der Hangar aber nicht täglich.

Die Planungen für das Projekt, das zu über 75 Prozent mit Geldern der EU und aus einem Landestopf finanziert werde, sind abgeschlossen. Sie stammen nicht mehr aus dem Büro Weber+Hillekamp, sondern aus der EWMG selbst. 2013 soll mit dem Bau begonnen werden.

Dazu kauft die EWMG das 4000 Quadratmeter große Grundstück von der Flughafen GmbH. Die gehört mehrheitlich dem Düsseldorf-Airport. Hier stand auf den Terrassen auch lange Zeit die Ju 52, ehe sie flott gemacht wurde für Rundflüge. Die wird es auch künftig geben, doch zu 80 Prozent stehe sie in Sichtnähe zum neuen Neuwerker Hangar oder eben darin — für die Gäste, sagt VFL-Vorsitzender Bernd Huckenbeck. Er sagt auch: „Gladbach ist der einzige Flughafen in Deutschland, wo dieses Schätzchen Ju ständig stationiert ist.“

Nicht nur die Bauarbeiten werden EU-weit ausgeschrieben, sondern auch, wer den „Ju-Treff“ betreibt. Schückhaus sagt, dass es bereits lokale Interessenten gebe. Mit dem Angebot wolle man auch in Konkurrenz zum Borussia-Park treten, wo jährlich 450 Veranstaltungen außerhalb des Fußballs stattfänden.

Bis 18. Januar können sich Betreiber (mit Konzept) bei der EWMG melden. Dann will man mit „drei bis acht“ Bewerbern weiterreden.

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