Feuerwehr-Spiele: Schwitzen unterm Helm

Neuwerk ist wieder Schauplatz der Feuerwehr-Spiele. Gesucht wird der oder die Härteste.

Mönchengladbach. "Zieh", schallt es langgedehnt über das Gelände des Eli in Rheydt. "Zieh, Felix, zieh!" Robert Waehuke von der Werksfeuerwehr der Norddeutschen Affinerie feuert seinen Kameraden Felix Heinrich an. Der nimmt am TFA teil, dem Wettbewerb um den härtesten Feuerwehrmann, der in diesem Jahr zum zehnten Mal hier statfindet.

Als der erste Schlauch abgerollt ist, bleibt er liegen. Nun die andere Richtung: Heinrich rollt einen anderen Schlauch auf, lässt die Rolle in einen Holzkasten gleiten. Dabei trägt er zwei Sauerstoffflaschen auf dem Rücken. Hinter dem Ziel reißt er sich den Helm vom Kopf, Schweiß rinnt von der Stirn, er atmet schwer. Zu viert sind sie aus Hamburg angereist, um sich mit 250 Startern aus acht Nationen zu messen.

Rund 80 Helfer sind hier an beiden Tagen im Einsatz. "Die meisten von ihnen sind Anwärter bei der niederrheinischen Feuerwehr-Akademie", sagt Holger Matton von der Gladbacher Feuerwehr, mit zuständig für die Organisation. Dort werden hauptberufliche Feuerleute mehrerer Städte gemeinsam ausgebildet.

Bei der nächsten Station schleppt Felix Heinrich auf den Schultern eine Last von 90 Kilo über eine bestimmte Strecke. "Solche Gewichte kommen zusammen", sagt Dominik Hampel von der Gladbacher Feuerwehr. Spätestens, wenn man in voller Montur Personen tragen müsse. "Hier kann man sehen, dass man bei der Feuerwehr verdammt fit sein muss."

Der 30-jährige Thomas Stooss von der freiwilligen Feuerwehr Engstingen ist mit seiner Freundin aus dem Stuttgarter Raum angereist und heute am Start. Übers Internet hat er vom Wettbewerb erfahren. Ihn interessiert der sportliche Aspekt. Weil in dem kleinen Ort die Häuser auch nicht so hoch sind, trainiert er das Treppenlaufen in München, wo die Schwester seiner Freundin in einem 13-geschossigen Gebäude wohnt.

Später tritt Frank Töder aus Hamburg gegen Bastian Fiolka aus Viersen an. Sie legen Leitern an die Treppe des Anbaus, hetzen mit vollen Kanistern die Treppen hoch und wieder runter. "Zweitbeste Zeit, Basti", sagt Zeitnehmer Carsten Lidl. Frank Töder ist noch unterwegs. "Weiter, weiter, weiter", spornen ihn die Kameraden von Fiolka an.

Engländer werben für einen ähnlichen Wettbewerb im August in Liverpool. Jack Colbert verteilt Flyer. Dass er selbst nicht mitmacht, erkennt man an seinem eher weniger trainierten Körper. "Mein Baby kommt in drei Wochen", scherzt er. Er ist als Ratsherr für die Rettungskräfte der Stadt zuständig.

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